Romina Coccorullo, Pia Weiß, Anna Müller-Scholden und Ulrike Frank-Kutschera sind als durchschlagkräftiges Quartett bei den Gästen bekannt. Diesmal gesellte sich noch Franziska Remler hinzu. Diese fünf Leistungsträgerinnen zeichneten sich in dieser Partie mit zusammen 21 der 26 Gästetreffer aus. Doch ist es keinesfalls so, dass Marktsteft nur auf diese Ausnahmespielerinnen baut. Die Mannschaft tritt kompakt auf, gefällt durch ihr Spielverständnis und ihre mannschaftliche Geschlossenheit und steht nicht allein deshalb nach zwei Spieltagen mit 4:0 Punkten und einem Torverhältinis von plus 18 verdient an der Tabellenspitze.
Freilich wird die Meisterschaft nicht als erste Zielausgabe der Unterfranken für die noch junge Spielzeit gelten. Einen Spitzenplatz zu beanspruchen, sollten in der Konstellation und Form aber jederzeit gerechter Gästeanspruch sein. Genau so starteten die Kitzinger Vorortlerinnen auch in diese Begegnung. Von Beginn an nur keinen Zweifel am späteren Sieger aufkommen lassen. So teilte sich das Erfolgsquintett auch die Treffer zur 5:0 Gästeführung und setzte dabei früh ein Zeichen in dieser Partie.
Es dauerte bis zur 13. Minute ehe die SG durch Eva Matus erstmals auf der Anzeigentafel vertreten war. Doch dieser Treffer galt als Weckruf für das Heimteam, das sich in der Folge anschickte um mit den Gästen mitzuhalten. Respekt vor den Gastgeberinnen, die fortan jede Scheu vor ihrem spielstarken Gegner ablegten. Die Abwehr stellte sich auf das Gästeangriffsspiel ein und hielt dagegen. Zudem kam jetzt Romina Harich zwischen den Pfosten auch immer öfter an den Ball und so so fanden die Schützlinge von Trainer Gerald Wölfel von Minute zu Minute immer besser in die Begegnung.
Fast etwas erstaunt wirkten die Gäste, als die Einheimischen zur Aufholjagd ansetzten. Plötzlich stand es nur noch 7:10 und aus der Stefter Anfangsdominanz wurde ein völlig ausgeglichenes Match. Wurfpech und die gute Gästekeeperin Christina Seitz verhinderten weitere SG-Treffer. Trainer Wölfel sah nach dem schnellen 0:5 einen couragierten Auftritt seiner jungen Truppe, der immer wieder guten Ansätze erkennen ließ.
Es braucht eben Zeit zum Arbeiten und zum Formen dieser jungen Nachwuchstalente. Das sieht auch der SG-Coach so, der aber jetzt schon Fortschritte im Spiel erkennt. Auf jedem Fall konnte die Gastgeberinnen über einen längeren Abschnitt beweisen, dass sie auch mit den Spitzenteams der Liga und da gehören die beiden Auftaktgegner mit Sicherheit dazu, zumindest schon phasenweise mithalten können.
Dass dies Kraft kostet war gleich nach Wiederanpfiff zu erkennen. Marktsteft hatte sich wahrscheinlich in der Pause passende Trainerworte anhören müssen und dementsprechend ging der TVM wieder voll konzentriert an seine Aufgabe heran. Mit einem 9:3-Lauf zogen die Mainfranken auf 23:12 davon und verwiesen die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg in der Folge energisch in die Schranken.
Jetzt fehlten der SG neben Kraft auch die Ideen, um der Partie nochmals eine Wende zu geben. Zudem hatte man die Treffsicherheit in der Pausenkabine zurückgelassen. Nur fünf Tore im zweiten Abschnitt sind aber auch ein Verdienst der gegnerischen Abwehr, die in den zweiten dreißig Minuten einen absoluten Topjob ablieferte. So ging der Kantersieg auch in dieser Höhe verdient an die Gäste, die in der Form ein echtes Spitzenteam werden können oder vielleicht sogar schon sind.
Die Gastgeberinnen müssen die Köpfe nicht in den Sand stecken und ihren eingeschlagenen Weg einfach kosequent weiter beschreiten.
Das ist die Zielsetzung und das sieht auch Trainer Gerald Wölfel so. Die Begegnung analysierte er zusammenfasssend so: „Ein gebrauchter Tag für die SG-Mädels. Viele Fehlwürfe und technische Fehler verhinderten ein besseres Ergebnis. Marktsteft war der jungen Gastgebertruppe in allen Belangen überlegen.“
SG Helmbrechts/Münchberg – TV Marktsteft 14:26 (9:14)
SG Helmbrechts/Münchberg: Harich – L. Ott, Brett (1), Leupold (1), Zinkler (3), Tautenhahn (3/1), Matus (3), Denk, Roßner, Lutz (2), Fechner (1).
Schiedsrichter: Förster/Ludwig (Michelfeld). – Zuschauer: 160. – Zeitstrafen: je 2. – Siebenmeter: 4/2; 4/4.