Vor fast leeren Rängen stand am Ende dieses keinesfalls schlechten Auswärtsauftritts beim Tabellensechsten HG Zirndorf einmal mehr die Quintessenz: In der Summe reicht es einfach nicht für diese Liga!

Da passt die Aussage von Rahel Tautenhahn, eine der SG-Leistungsträgerinnen, wie die berühmte Faust auf´s Auge. „In den guten Phasen des Spiels sieht man was für Potential wir wirklich besitzen.“  Trainer Gerald Wölfel schickt aber gleich hinterher: „Leider können wir das nicht über die gesamte Distanz abrufen. Es waren wirklich gute bis teilweise sogar sehr gute SG-Phasen im Spiel, denen aber immer wieder Momente zum Vergessen folgen.“ „Es fehlt der jungen Truppe einfach noch die Erfahrung und vor allem die Körperlichkeit gegenüber gestandenen Gegnerinnen.“ So Wölfel zusammenfassend.

Ohne Scheu vor diesem Auswärtsauftritt gingen die Frankenwäldlerinnen an diese Aufgabe heran. Immerhin gastierten die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg bei einem Gegner, die bisher in dieser Saison ohne Punktverlust seine Hausaufgaben meisterte. Zudem stellten die Gastgeberinnen eine Mannschaft, die körperlich den Gast um Längen überragte.

Als das störte aber die Wölfel-Schützlinge, die gut ins Match starteten und nach acht Minuten beim 4:5 immer noch knapp vorne lagen,  zumindest in der Anfangsphase nicht. Doch unmittelbar danach passierte in dieser Partie erstmals dies, was der SG auch in zahlreichen anderen Begegnungen in dieser Spielzeit bereits widerfahren ist. Von Null auf Hundert oder eben auch umgekehrt. Wechselweise Spielphasen mit einfach zu großen Unterschieden in der eigenen Spielweise.

Ausgenommen davon ist die Abwehr, die überwiegend Konstanz auf die Platte bringt und jederzeit den Ansprüchen dieser Liga genügt. Lena Leupold hält hinten mit ihren Nebenspielerinnen den Laden zusammen. Dahinter einmal mehr eine überzeugende Romina Harich zwischen den Pfosten. Ja, die Abwehr schafft eigentlich die Voraussetzungen, um in dieser Liga unterm Strich eigentlich bestehen zu können.

Da kann an dieser Stelle auch gleich ein Blick auf die Tordifferenz am Ende geworfen werden. Sieben Tore sind in der Summe kein Drama. Was schmerzt ist vielmehr die Tatsache, dass es diese nicht hätten sein müssen, wenn man im Angriff nicht zum x-ten Mal in der Saison Chancenwucher betrieben hätte. Die 30-Tore-Marke zu überschreiten wäre auch in dieser Begegnung kein Wunderwerk gewesen, wären nur die glasklaren Gelegenheiten zum erfolgreichen Abschluss gebracht worden.

Zurück zur 10. Minute. Ab dort gaben die Gäste die Partie wieder einmal frühzeitig aus der Hand. Nach 4:5 Rückstand gelang den Gastgeberinnen ein 7:0-Lauf, für den sie gerade mal fünf Minuten benötigten. Das sind Phasen, wo einfach bei der SG gar nichts geht und auch der berechtigte Eindruck hinterlassen wird, dass es dann so eben nicht reicht.

Zumal beim Gegner auch heute wieder drei, vier Spielerinnen im Team standen, die im Paket einfach noch ein Stück weit mehr Klasse auf die Platte bringen. Um diese Leistungsträgerinnen auszuschalten, fehlt den SG-Mädels einfach die Reife. Es war bei der HG Zirndorf mit Maren Kammerer, Leah Baier, Anne Bernthold, Jana Wanzek und Vanesse Ursinus ein Quintett, das zusammen 28 der 32 Zirndorfer Treffer erzielte.

Solche Leistungsträgerinnen, die sich am Ende quasi allein für den Erfolg verantwortlich zeigen, fehlen der SG im Moment noch. Zwar überzeugten diesmal Emma Roßner und Deborah Lutz mit jeweils sechs Toren. Doch diese Trefferquote liefern die SG-Akteurinnen nie gleichbleibend über mehrere Partien verteilt ab. Mit Kathrin Peetz ist ein großes Stück Qualität ins Team zurückgekehrt, das der jungen Truppe weiterhelfen wird. Vor allem bringt sie Bewegung in den Ablauf. Der Qufwärtstrend der letzten Wochen fand auch diesmal seine Fortsetzung. Allerdings wieder ohne zählbaren Erfolg.

Der kam auch deshalb nicht zu Stande, weil die Gäste ab dem 5:11 der Musik immer hinterher liefen. Dies zwischendurch immer mal wieder mit durchaus erfolgsversprechenden Aktionen und entsprechenden Zwischenständen. Bis auf vier Treffer kämpfen sich die SG wieder heran. Dabei hatte man zwischendurch sogar die Hoffnung, es könnte nach dem 18:22 sogar noch enger werden. Es sind immer wieder die Wellenbewegungen, an deren Ende die Gegnerinnen trotzdem wieder deutlich die Nase vorne haben, wie eben auch am Ende dieses Aufeinandertreffens.

Setzt man zusammenfassend noch einmal die Bausteine zusammen, die letztlich einem eigenen Erfolg im Wege standen, klingt das plausibel und somit für jeden nachvollzuiehbar. Der eine oder andere technische Fehler zuviel. Der Rückzug nicht immer perfekt und deshalb das eine oder andere schnelle Gegentor kassiert. Immer wieder gegnerische Läufe nicht unterbunden. Zudem steht bei der eigenen Chancenverwertung im Verhältnis zu der Anzahl der Gelgenheiten am Ende „mangelhaft“.

So steht auch diesmal eine Niederlage, für die man letztlich die Schuld bei sich selber suchen muss. Zirndorf machte das, was von dieser erfahrenen Truppe erwartet werden durfte. Sie nutzten gnadenlos gegnerische Defizite aus und sorgten dann in der Schlussviertelstunde wieder für klare Verhältnisse. Auch deshalb, weil den Gästen nach vorne einmal mehr die Strahlkraft fehlte.

Nächster Anlauf für ein erfolgreiches Gelingen: Samstag, 6. Dezember Göbelhalle Helmbrechts, wenn dann ab 17:45 Uhr der Tabellenviertel TSV Wendelstein gastiert.

 

HANDBALL                    FRAUEN                    Oberliga Staffel Nord


HG ZIrndorf – SG Helmbrechts/Münchberg                32:25           (17:11)

SG Helmbrechts/Münchberg: Harich – Sujak, Panzer (1), Leupold (2), Brett, Peetz (4), Tautenhahn (3/2), Till (1), Denk (2), Roßner (6), Lutz (6), Fechner .

Schiedsrichter: Ludwig / Schmidl (Mering) – Zuschauer:  25  – Zeitstrafen: 3; 2.  Siebenmeter: 6/5;  3/2.