Zu einem Lernprozess, den die junge SG-Generation jetzt durchschreitet und durchschreiten muss, gehört auch Lob. Diesmal wurden alle Siebenmeter verwandelt. Vielleicht gelingt dies ja Rahel Tautenhahn auch künftig und wenn sich dann vom Punkt aus noch ein, zwei weitere Werferinnen spezialisieren, dann könnte schon mal eine Baustelle langfristig effizient geschlossen werden.

Ansonsten scheint wirklich das einzutreffen, was im Vorfeld dieser Saison schon erahnt wurde. Eigentlich ist die Mannschaft körperlich und spielerisch nicht reif für eine Oberliga. Aber Vertrauen schenken, heißt auch mit Mut in die Zukunft zu investieren. Genau deshalb startet Trainer Gerald Wölfel mit seinen Schützlingen in dieser Saison auch in der Oberliga Staffel Nord. Unabhängig davon, was am Ende möglich sein kann.

Es sind u.a. eben immer wieder zu schwache Würfe für diese Liga, die die Gegner, wie auch diesmal die HSG Weidhausen-Ebersdorf, vor keine allzugroßen Probleme stellen. Die verhindern immer wieder bessere Resultate und helfen den Kontrahenten am Schluss die Ergebnisse klar für sich zu gestallten. Das war diesmal in der Ebersdorfer Frankenlandhalle nicht anders, wo der klare HSG-Erfolg aber trotzdem erst in der Schlussviertelstunde zu Stande kam. Deshalb war nach Abpfiff Trainer Gerald Wölfel auch ein Stück weit deprimiert, weil seine Mädels über weite Strecken einen fast gleichwertigen Gegner abgegeben haben und dennoch wieder mit leeren Händen dastanden.

45. Minute, 21:18 für den Liganeuling, der noch immer verlustpunktfrei ist. Bis dahin konnten die Gäste mit ihrem Auftritt eigentlich zufrieden sein, obwohl vielleicht bis dahin sogar noch ein bisschen mehr drin war. Dann passierte das, was im Vorfeld eigentlich bekannt war. Die Kräfte fehlten wieder über 60 Minuten um in dieser Liga richtig dagegen zu halten. Während diesmal die Gastgeberinnen, genau wie in der Woche zuvor der TV Marktsteft, ihre erfolgreichen Rückraumwerferinnen und Leistungsträgerinnen auf 4-6 Spielerinnen verteilen konnten, lag die Hauptlast bei der SG auf den Schultern von Rahel Tautenhahn und Eva Matus, denen viel zu oft die entscheidende Unterstützung der Nebenspielerinnen fehlte.

Lediglich Deborah Lutz gefiel noch mit ihrer Konter- und Abschlussstärke von Außen. Obwohl die meisten der jungen SG`lerinnen einfach noch Zeit brauchen überzeugen sie vor allem immer wieder in der Anfangsphase gerade dann, wenn die Kräfte noch ausreichen. Dann läuft der Ball, es wird getroffen und so war auch eine 3:1-Führung nach neun Minuten durchaus als akzeptabel anzusehen.

Freilich häuften sich im weiteren Verlauf dann die technischen Fehler und Fehlwürfe die auch ein Stück weit fehlender Konzentration zuzuordnen sind. Es gibt eben noch viele Baustellen zu beseitigen. Für den Moment hilft das aber wenig, vor allem dann nicht, wenn die Punkte in schöner Regelmäßigkeit beim Gegner landen.

Nach drei Spielen jetzt mit 0:6 Zählern am Tabellenende zu stehen ist fürwahr kein sportlicher Weltuntergang. Vor allem dann nicht, wenn man sich die gute Auftaktbegegnung mit der knappen 19:21 Heimniederlage gegen den HSV Bergtheim nochmals ins Gedächtnis ruft und mit dem Blick auf die Tabelle sieht, dass
Bergtheim momentan als Tabellenführer thront.

Es geht und wird künftig auch noch besser werden. Das Zeug dazu hat die junge Truppe allemal. Doch diesmal war´s mit der Herrlichkeit wieder ab der 45. Minute vorbei. Es ist in erster Linie die fehlende Kraft, die alles andere im Schlepptau nach sich zieht. Technische Fehler, unplatziert Würfe, fehlendes energisches Deckungsverhalten. Als das hat sich in den Minuten vorher immer wieder in positiven Ansätzen gezeigt. Aber eben wieder nicht über die komplette Distanz. So spiegelt die deutliche 31:21 Niederlage nicht den Spielverlauf über die komplette Partie 1:1 wider.

„Eine schlechte Chancenverwertung und zu viele technische Fehler verhinderten ein deutlich besseres Ergebnis.“ So sah es auch Trainer Wölfel nach dem Abpfiff, der mit seinen Mädels weiterhin intensiv an der Beseitigung dieser Fehlerquellen arbeiten wird und muss.

Ob das schon bis zum nächsten Heimspiel am kommenden Samstag ab 17:45 Uhr in der Helmbrechtser Göbelhalle gelingt bleibt abzuwarten. Dann kreuzt mit dem HBC Nürnberg ein weiteres verlustpunktfreies Spitzenteams auf.

HSG Weidhausen-Ebersdorf – SG Helmbrechts/Münchberg 31:21 (13:10)

SG Helmbrechts/Münchberg: Harich – Popp (2), Brett (1), Leupold , Zinkler (1), Tautenhahn (7/2), Matus (4), Denk, Roßner, Lutz (6), Fechner.

Schiedsrichter: Ebeling ( SG Kernfranken) / Ertel (MTV Stadeln). – Zuschauer: 80. – Zeitstrafen: je 4. – Siebenmeter: 6/5; 2/2.