Ein Spiel das wahrscheinlich auch positive Spuren hinterlässt! Bei der Mannschaft, beim Trainer, im Umfeld wie bei den Verantwortlichen und wahrscheinlich auch bei den Fans. Doch diese Spuren zeigen eher Signalwirkung in Richtung Hoffnungsschimmer. Wenn auch diese Niederlage ganz besonders schmerz, weil sie so überflüssig wie nur irgend etwas war. Zumal gegen einen Gegner, der bis dato mit einem ausgeglichenen Punktekonto im gesicherten Tabellenmittelfeld stand und mit jetzt 10:8 Zählern seinen Platz dort sogar noch gefestigt hat.
Immer das gleiche aus SG-Sicht? Gut angefangen, dann lagsam nachgelassen und am Ende die Puste ausgegangen. Nein, das war diesmal ganz anders und hatte einen Grund und der heißt Kathrin Peetz. Aufgrund des dünnen Kaders und den Verletzten hat sie ihre Schuhe nochmals geschürt und siehe da. Von Beginn an wurde etwas augenscheinlich. Die junge SG-Truppe braucht Führung! Die konnte ihr „Käthe“ über weite Strecken geben.
Das machte sich in der Abwehr und im Angriff gleichfalls bemerkbar, wo Kathrin Peetz immer wieder das Auge für die Situation besitzt. Da könnten weitere Einsätze viel bewirken und vielleicht noch einen Schritt weiter gedacht. Gibt es ein paar Kathrin Peetz mehr, die für diese und mit dieser jungen und hoffnungsvollen Nachwuchsmannschaft bereit sind, ihre Schuhe nochmals zu schnüren, um dann diese Saison vielleicht in eine ganz andere Richtung zu bewegen?
Über diesen Ansatz darf nicht nur, nein es muss darüber nachgedacht werden. Diese Partie hat deutlich gezeigt, was Routine in der Lage ist zu bewerkstelligen. Damit könnten die Schützlinge von Gerald Wölfel genau das erhalten, was ihnen bisher gefehlt hat. Führung durch Routine und Erfahrung!
So passierte nach dem Abpfiff etwas, was in der Form in dieser Saison nicht unbedingt in den Vordergrund trat. Tränen kullerten. Auch und vor allem deshalb, weil man erstmals in dieser Spielzeit über die komplette Distanz vollkommen gleichwertig war. Es war eine Partie, die teilweise aus SG-Sicht sogar über Augenweide geführt wurde. Was fehlte und was wieder einmal am Ende alles zunichte machte, waren die fehlenden Vollstreckerqualitäten. Erstmals beim 17:16 und später noch beim 20:19 griffen die Frankenwäldlerinnen gleich dreimal nach dem doppelten Punktgewinn.
Doch eine gute Renate Batzl im Gästetor, die gleich drei Konter in Serie entschärfte und damit den Gastgeberinnen fünf torlose Schlussminuten bescherte, verhinderten den zweiten Saisonerfolg für die SG. Sich der Tatsache bewusst, mit jetzt 2:16 Punkten als Vorletzter abgeschlagen in der Tabelle zu stehen und trotzdem zu wissen, dass man dort nicht sein müsste, ließ die Köpfe hängen. Die werden aber auch schnell wieder oben sein, wenn jetzt nicht nur richtig weiter gedacht sondern vor allem endlich und effektiv an der Abschlussschwäche gearbeitet wird.
In einer torarmen Auftaktphase ließen beiden Angriffsreihen viel zu viel liegen. Das lag nicht allein an der Schussschwäche. Es gesellten sich immer wieder technische Fehler hinzu, die sich aber auf beiden Seiten neutralisierten. Was sich aber schnell herauskristallisierte: Die SG-Abwehr ist absolut ligatauglich! In den letzten drei Begegnungen mit knapp unter oder über der 20iger Gegentoremarke sorgt die Abwehr mit einer phasenweise überragenden Romina Harich zwischen den Pfosten immer wieder dafür, dass die SG eigentlich als Sieger das Parkett verlassen sollte.
Doch im Spiel nach vorne werden die Möglichkeiten nicht genutzt und genau das und nichts anderes brachte die SG-Mädels in der Tabelle dorthin, wo sie eben jetzt stehen – auf einem Abstiegsrang. So war auch diesmal der fehlende Torerfolg Grund dafür, um in der ersten Hälfte lediglich beim 9:8 einmal in Führung zu gehen. Was dann noch zur Unzeit wieder einmal hinzukam, waren zwei verworfene Siebenmeter, die am Ende auch fehlten.
Trotzdem spielten die Gastgeberinnen zu jeder Minute mit und verlangten ihren Gästen alles ab. Die Fans unterstützten, trieben die Mannschaft immer nach vorne, doch die zählbaren Erfolge blieben aus. Nach einem ständigen hin und her in der Torfolge setzte ab der 48. Minute die Phase nach dem 17:16 und der damit zweiten SG-Führung in dieser Partie ein. Der Rest ist bekannt.
Ein Sieg, der so greifbar nah war, endete mit den abschließenden Szenen in einer Zweitoreniederlage – einer Niederlage, die erstmals in dieser Saison richtig weh tat.
Trainer Gerald Wölfel unmittelbar nach dem Abpfiff:
„In einer Partie auf Augenhöhe versäumten wir es, das Spiel in der Schlussphase für uns zu entscheiden. Leider vergeben wir leichtfertig einige hundertprozentige Einwurfchancen und belohnen uns nicht für die gute Abwehrarbeit.
Jetzt geht es am kommenden Samstag zur HG Zirndorf, wieder einer Mannschaft mit ausgeglichenem Punktekonto. Jetzt muss man abwägen, ob und wie die Mannschaft personell aufgerüstet werden kann um den rettenden Strohhalm zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu früh aus dem Augenwinkel zu verlieren.
SG Helmbrechts/Münchberg – HSG Nabburg/Schwarzenfeld 20:22 (10:11)
SG Helmbrechts/Münchberg: Harich – Sujak, Panzer (1), Popp (2), Leupold (4/1), Brett, Peetz (3), Tautenhahn (1/1), Denk (1), Roßner (2), Lutz (4), Fechner (2/2).
Schiedsrichter: Förster / Ludwig (Michelfeld) – Zuschauer: 110 – Zeitstrafen: 1/4. – Siebenmeter: 6/4; 1/1.
