Mit dem deutlichen Hinspielheimsieg aus der Vorwoche im Rücken reiste die SG mit viel Selbstbewusstsein nach Westoberfranken. Zudem bestens vorbereitet, waren eigentlich alle Voraussetzungen geschaffen, um auch in Forchheim zu bestehen.

Und dann das. Eine mehr oder weniger klare Niederlage, die es so nie und nimmer hätte geben müssen. Spiele können jederzeit verloren werden, zumal dann, wenn eine so junge Mannschaft sich inmitten des Aufbaus befindet und deshalb auch mit Rückschlägen rechnen muss. Passieren sollte dies aber in der gezeigten Form nicht allzu häufig. Das muss der Mannschaft klar sein, egal in welcher Zusammensetzung sie aufläuft.

Es war eine unverhältnismäßig hohe Anzahl in Form von technischen Fehlern, verbunden mit Chancenwucher in dem bis dato schlechtesten Saisonspiel. Zumindest in Halbzeit eins war teilweise sogar ein Stück weit mangelnde Einstellung nicht wegzudiskutieren.

Deshalb hielt Trainer Christopher Seel seine Enttäuschung auch nicht unter dem Tisch: „Zum ersten Mal in der Saison bin ich unglaublich enttäuscht von unserer Leistung. Wir haben heute kaum etwas von dem was uns bisher immer ausgezeichnet hat präsentiert. Da war in der Summe für Landesliga einfach zu wenig. Es muss nicht der Stab über der Mannschaft gebrochen werden, weil solche kleine Nackenschläge jederzeit dazugehören. Aber diese Niederlage gilt es intensiv aufarbeiten.“

Gerade das Trainergespann Seel/Schenk lebt auch immer den Erfolg vor. Deshalb hat Christopher Seel als erster die Arme hoch gekrempelt und seine Truppe nach dem ersten Teamtimeout wachgerüttelt. Immerhin lagen die Gäste zu diesem Zeitpunkt bereits mit 5:10 im Hintertreffen. Doch ab diesem Moment lief es deutlich besser. Es war Feuer im Spiel. Ein 5:0-Lauf zum zwischenzeitlichen 10:10 war der Lohn eines erkennbaren Aufbäumens.

Was blieb, waren aber die Unzulänglichkeiten im Spielaufbau, sowie die immer wiederkehrenden technischen Fehler. Der 10:12 Pausenrückstand war dann auch logische Konsequenz. Der Ausgleich blieb eine Momentaufnahme. Nicht mehr und nicht weniger, weil mit dem Beginn der zweiten Hälfte die Gastgeber damit begannen, ihre Führung nicht mehr auf´s Spiel zusetzen.

Schnell war auf SG-Seite erkennbar, dass nach Wiederanpfiff deutlich mehr Bemühungen vorhanden waren. Auch stimmte jetzt die Moral. Viel mehr kam aber dabei nicht herum. Es war und blieb ein ständiges Hinterherlaufen einer Forchheimer Führung, die sich meist bei 3-4 Toren Differenz bewegte. Zwar kamen die Gäste zwischenzeitlich auch immer kurzfristig wieder auf nur 2 Tore Unterschied heran. Doch fehlte in diesem Match einfach die letzte Konsequenz, um zumindest noch einmal an einem Punktgewinn zu schnuppern.

Wenn aus Gastgeberinnensicht einmal Gefahr im Verzug schien, dann wusste Forchheim immer wieder die Schlagzahl zu erhöhen. Das passierte vor allem ab der 52. Minute, wo die Spielgemeinschaft aus dem Frankenwald beim 19:21 doch wieder in Schlagnähe schien. Aber der HCF war auch in der Schlussphase Taktgeber und setzte sich dank seiner beiden Torjägerinnen Eva Zettelmeier und Franziska Hoffmann bis zum Ende wieder auf 4 Tore ab.

Trainer Seel: „Wir hätten heute noch Stunden weiterspielen können, selbst dann wäre wahrscheinlich der Ausgleich nie gefallen. So bleibt als Fazit nichts anderes übrig, als sich diese völlig unnötige aber letztlich verdiente Niederlage einzugestehen.“

Die Gastgeberinnen waren an diesem Tag der SG in Punkto Einstellung einfach den einen entscheidenden Schritt voraus. In einer von beiden Seiten eher schwachen Landesligapartie machte Forchheim weniger Fehler und nutzte gebotene Möglichkeiten kaltschnäuziger.

Der Ordnung halber sei noch erwähnt, dass Lisa Jakob verletzungs- und Emma Roßner berufsbedingt fehlten. Dafür feierte Katharina Schlegel als ehemalige TVH`lerin ihr Comeback. Nach ihrem Weggang von der HSG Fichtelgebirge und einem Jahr Pause wird sie die Mannschaft künftig wieder verstärken.

Bleibt aus SG-Sicht nur die Hoffnung, dass sich dies Niederlage schnell wieder aus den Köpfen verdrängen lässt.

Nächste Woche in Mainfranken sollte von der SG Helmbrechts/Münchberg dann eine deutliche Reaktion auf die Platte gebracht werden. Zumal es die Coronaregelung in Mainfranken zulässt, dass dann auch wieder die eminent spielstarken Meyer-Schwestern zusammen auflaufen dürfen.

HC Forchheim – SG Helmbrechts/Münchberg 28:24 (12:19)

SG H/M:
Harich, Brugger (Tor);
Hüller (1), Hempfling (9/5), Klier, Bär (2), Sophia Knoll (3), Höra, Schlegel, Leonie Knoll (5), Schaber (2), Neeser, Hofmeister (2).

Schiedsrichter: Simon (Cham); Wolf (Herzogenaurach).

Zuschauer: 70

Zeitstrafen: 4; 3.

Siebenmeter: 1/1; 8/5.

Spielfilm: 3:1, 5:5, 10:5, 10:10, 12:10 (HZ); 15:11, 16:14, 18:16, 21:19, 25:20, 27:22, 28:24.