Auch wenn die Zahlen-Gegenüberstellung für Heimstärke und Auswärtsschwäche eine deutliche Sprache spricht, so verdient dieser Auswärtsauftritt größtes Lob, auch dann, wenn man mit einer Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten musste.

Die Moral war vom Allerfeinsten und die erhoffte Antwort nach den durchwachsenen Auftritt aus der Vorwoche beim HC Forchheim haben die SG-Damen jederzeit auf die Platte gebracht. Bis zum Schluss immer noch in Schlagnähe und alles gegeben, doch der Ausgleich wollte einfach nicht gelingen. Nach fast durchgehendem 2-3-Tore-Rückstand in Halbzeit zwei, gelang nach dem 28:26 den Gastgeberinnen in der Schlussminute der entscheidende Doppelschlag.

Es war wie schon so oft in dieser Saison. Wieder stand nicht der komplette Kader zur Verfügung. Im Gegenteil, mit Jasmin Brugger, Lisa Jakob und Sophia Knoll fehlten gleich drei Leistungsträgerinnen. Dafür war Emma Rossner wieder mit dabei.

Von Beginn an nahmen die Gäste die wahrscheinlich stärkste Einzelspielerin der Liga, Melanie Meyer, in direkte Manndeckung, die von Anne Schaber ausgezeichnet gelöst wurde. Es war eigentlich klar, dass eine so überragende Spielerin nicht gänzlich in die Schranken zu verweisen ist. Dennoch wurde der Aktionsradius von Meyer deutlich eingeschränkt.

Da aber die HSG Mainfranken derlei gegnerische Maßnahmen gewohnt ist, setzen meist andere Spielerinnen dann die entscheidenden Nadelstiche, wie diesmal Julia Flohr. Die Gastgeberinnen waren von Beginn an darauf bedacht, die Begegnung schnell auf ihre Seite zu ziehen, stießen aber dabei auf heftige SG-Gegenwehr. Vor allem auf die Gästeabwehr war Verlass, die trotz ungewohnter Formation, auch bedingt durch die Manndeckung und dem Ausfall von Sophia Knoll sehr gut funktionierte.

Größtes Plus war Romina Harich im SG-Tor, die über die gesamte Spielzeit eine überragende Leistung bot und viele der offenen Würfe wegnahm. Diese entstanden hauptsächlich dadurch, weil die direkte Manndeckung den Gastgeberinnen immer wieder offenen Räume bot. Auch Nachwuchskeeperin Sofia Schock, trug ihren Teil zum guten Torhüterspiel in ihrem erst zweiten Landesligaeinsatz mit zwei gehaltenen Siebenmetern bei.

Doch die Gastgeberinnen ließen sich von all dem nicht von Ihrem Ziel „Heimsieg“ abbringen und gingen mit einer Zweitoreführung in die Halbzeit. Dass trotz aller Begleiterscheinungen sich die Schützlinge vom Trainergespann Christopher Seel und Daniel Schenk zu keinem Zeitpunkt entmutigen ließen, bewiesen sie über weite Strecken der zweiten Halbzeit. Bis auf ein 19:18 rückte die Spielgemeinchaft aus dem Frankenwald der HSG auf den Pelz. Aber in so mancher 50:50-Situation entschied sich Glücksgöttin Fortuna eben für die Unterfranken.

Warum am Ende dennoch nichts Zählbares dabei raussprang war auch der Tatsache geschuldet, dass im Angriff momentan der Wurm drin ist. Die durchaus vorhandenen und auch meist klaren Chancen werden in viel zu großen Anzahl liegen gelassen. Hinzu gesellt sich ein Novum in dieser Spielzeit, weil gleich 3 von 4 Siebenmeter nicht im gegnerischen Gehäuse landeten.

Trotz aller erkennbaren Bemühungen steht am Ende eine Niederlage, die erneut nicht hätte sein müssen. Der kämpferische Einsatz war gegenüber der eigenen Torausbeute vorbildlich.

Trainer Christopher Seel war genau wie seine Mädels enttäuscht, dass die Punkte in der Kitzinger Ballspielhalle blieben und zitierte abschließend: „Einsatz und die Moral waren herausragend. Mit dieser Einstellung sollten wir in den nächsten Spielen hoffentlich wieder punkten. Dazu Bedarf es dann aber einer besseren Chancenauswertung und die bereits am kommenden Samstag beim fast sicheren Meister HSG Pleichach.“

HSG Mainfranken – SG Helmbrechts/Münchberg 30:26 (14:12)

SG H/M:
Harich, Schock (Tor);
Hüller (3), Hempfling (10/1), Klier, Bär (4/4), Roßner (2), Leonie Knoll (4), Schaber, Neeser (1), Hofmeister (2), Höra.

Schiedsrichter: Hehn/Tauchert (Stadeln)

Zuschauer: 80

Zeitstrafen: 2; 4.

Siebenmeter: 7/5; 9/5.

Spielfilm: 3:1, 7:3, 10:5, 12:9, 14:12 (HZ); 16:14, 19:16, 20:18, 23:20, 25:23, 27:23, 28:26, 30:26.