Am 24. Sept. 2023 mit der 22:34 Auswärtsniederlage beim MTV Stadeln gestartet folgte eine lange Reise für ein junges, ehrgeiziges und hoffnungsvolles SG-Team, das sich mit der 27:37 Auswärtsniederlage am letzten Spieltag nach einjähriger Zugehörigkeit wieder von der Bayernliga (künftig Regionalliga) in Richtung Landesliga (Oberliga) verabschiedete.

Dazwischen sammelten die Schützlinge vom jetzt scheidenden Trainergespann Christopher Seel und Co Florian Bär jede Menge Erfahrung, die sie auf ihrem weiteren Weg begleiten und die sie künftig bestimmt auch immer besser machen wird. Dies alles ab sofort so zu verpacken und zu formen wird eine reizvolle wie interessante Aufgabe für den neuen Trainer Michael „Mick“ Bernert werden, der ab der Spielzeit 2024/2025 das Zepter bei der SG Helmbrechts/Münchberg schwingt.

Um diese Liga noch einmal im Nachhinein richtig einzuordnen: Der Auftaktgegner Stadeln hat es in die Aufstiegsrunde geschafft, landete dort abgeschlagen auf dem 5. von insgesamt sechs Plätzen. Die ersten Ränge belegte nach dem Meister TSV Schwabmünchen, weitere Mannschaften aus dem Süden des Freistaates. Gleiches gilt für die Playdowns. Der TSV Ismaning und der SV München Laim haben die Liga gehalten, bevor mit Vaterstetten als erster Absteiger ein weiterer oberbayerischer Verein folgte.

Es war die Großmacht aus dem erweiterten Speckgürtel um München herum, die die Liga dominierte. Auch deshalb, weil alle diese Teams den Umgang mit dem Hilfsmittel Harz bis zur Perfektion beherrschen und damit der Konkurrenz um Längen überlegen waren.

Genau das mussten die Frankenwäldlerinnen auch an ihrem letzten Bayernligaeinsatz mit Nachdruck zur Kenntnis nehmen. Es lief die 52. Minute, die Gastgeber führten mit 31:26, einem Resultat, das in etwa auch den Kräfteverhältnissen in dieser Begegnung entsprochen hätte. Doch dann folgte eine Schlussphase bei der auf SG-Seite die Harzdefizite wieder einmal deutlich zum Vorschein traten.

Das richtige Gefühl für das Spielgerät ist für die Harznobodys einfach nie vorhanden gewesen. Im Umkehrfall liefs dann für die Gastgeber wie am Schnürchen. So stand am Ende ein verdiente Niederlage, deren Tordifferenz aber größtenteils auf diese ungleichen Verhältnisse zurückzuführen ist. Das war in dieser Saison fast immer ein Problem. Was bleibt ist der hoffnungsvolle Blick auf eine Verbesserung der Situation, vielleicht sogar schon in naher Zukunft.

Für diese Abschlusspartie galten die bisherigen Verhältnisse. Die SG wollte trotzdem das Beste daraus machen und reiste seit langem einmal wieder mit voller Kapelle an. Zum Abschied konnten die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg noch einmal beweisen, dass sie in dieser Serie fast immer ein starker und oft auch gleichwertiger Gegner waren.

Die Gastgeberinnen ihrerseits waren von Beginn an darauf aus, ihrem Publikum noch einmal vor Augen zu führen, dass sie eine richtig gute Playdownrunde spielten und somit hochverdient die Klasse halten konnten.

So wurde das Saisonfinale zu einem Start-Ziel-Sieg für den SV München Laim, der lediglich den 1:1-Ausgleich zuließ. Danach aber immer aus einer mehr oder weniger klaren Führung heraus das Geschehen diktierte. Die Gäste blieben trotzdem immer auf Kontakt, zwischendurch verkürzten sie mehrmals sogar bis auf 3 Tore. Aber mit den Vorteilen beim Spielgerät bauten die Gastgeberinnen die Führung in der zweiten Hälfte zwischendurch immer wieder klarer aus. Die vorübergehenden Resultatsverbesserungen der Gäste endeten spätestens beim 32:27 in der 55. Minute.

Mit einem 5:0-Lauf beendeten die Laimerinnen unter dem Beifall ihrer Fans nicht nur dieses Match sondern feierten gleichzeitig den Ligaverbleib und schauen dabei ab sofort mit der neuen Namensgebung auch hoffnungsvoll auf ihr erstes Regionalligajahr.

Bei der SG sind die Tränen über den sofortigen Wiederabstieg zwischenzeitlich getrocknet. Das Lächeln ist längst in den Gesichtern zurück. Auch deshalb, weil mit dem Blick nach hinten sehr viel Gutes zu erkennen ist. Zudem entstehen nach dem Abschied einiger verdienter Spielerinnen und dem Trainergespann Seel/Bär keine Lücken. Die talentierten Jugendlichen rücken nach, wollen und werden sich aufdrängen. Der neue Trainer „Mick“ Bernert wird die erfolgreiche Arbeit fortführen, sodass der Name SG Helmbrechts/Münchberg auf der bayerischen Handballlandkarte ein erfolgsorientierter Standort bleiben wird.

Trainer Christopher Seel in seinen Abschlussworten:
„Sportlich ging es für beide Mannschaften um nichts mehr, dafür war in der Partie doch noch ganz ordentlich Tempo drin. Aber und das bleibt auch im letzten Spiel nicht unerwähnt. Ohne Harz keine Chance, allein der hohe Halbzeitrückstand lässt sich fast ausschließlich auf Grund der schlechten Chancenauswertung darauf zurückführen.

Aber sei es drum, die Mädels haben noch einmal alles gegeben und wir haben uns auch am letzten Spieltag nichts vorzuwerfen. Wir gehen erhobenen Hauptes. Der ganz große Teil des Teams bleibt zusammen und nach verdienter Pause wird die SG dann wieder in der neuen Saison angreifen.“

Abschließend macht Seel nochmals deutlich, wie er und vor allem die Fans der SG ihre Truppe sahen und greift dabei noch einmal tief in die verbale Fremdsprachenkiste: „Queens of the north for a reason“ und das möchten sie auch gerne bleiben.

SV München Laim – SG Helmbrechts/Münchberg 37:27 (18:11)

SG H/M:
Hahn, Brugger (1 Treffer) ( beide Tor);
Hüller, Hempfling (7/4), Smrhova (2), Schlegel, Bär (4/1), Kantnerova (4), Popp, Drozdova (3), Knoll (1), Koch (1), Jakob (2), Roßner (2), Hofmeister, Neeser.

Schiedsrichter: Herceg/Zeller (HT München)

Zuschauer: 200

Zeitstrafen: 3; 4.

Rote Karte: Emma Roßner (SG) nach der 3. Zweiminutenstrafe

Siebenmeter: 1/1; 6/5.

Spielfilm: 3:1, 6:4, 10:5, 11:8, 18:11 (Pause); 19:14, 22:16, 26:19, 30:22, 31:26, 37:27.