Gedanklich war alles vorbereitet, die Marschroute klar, doch dann das: Plötzlich waren die Vorzeichen alles andere als gut, sie wurden genau genommen ins Gegenteil umgewandelt und das hatte gleich mehrere Gründe.

Jasmin Brugger, Lisa Jakob, Christina Neeser (verletzt), Sarah Hüller (Arbeit), Hedda Hofmeister und Sara Kantnerova (Auslandsaufenthalt) sowie ein erkrankter Co-Trainer Florian Bär. Zudem gingen gleich mehrere Spielerinnen krank ins Spiel. Hinzu trugen die sommerlichen Temperaturen ihren Teil bei, denn die Haunstetter Sporthalle glich eher einer Sauna und dann auch noch die lange Anfahrt im April-Sommer. Fürwahr keine Ausreden aber Fakten, die mit einem Minikader nur schwer zu verdrängen waren.

Diejenigen die dabei waren haben versucht sich durchzukämpfen, aber ein starkes Torhütergespann der Gastgeberinnen und die eigene Chancenauswertung verhinderten ein Schritthalten mit den Augsburger Vorstädterinnen. Die erste TSV-Offensivwelle, die ein schnelles 4:0 brachte, konnten die Frankenwäldlerinnen zum 4:4 kontern. Danach reichten schon früh die Kräfte bei der SG einfach nicht mehr, um in der Summe mitzuhalten.

Irgendwie waren die Gedanken beider Teams im Vorfeld gleich. Sieg um damit nicht auf den letzten Tabellenplatz zu bleiben bzw. im Haunstetter Fall abzurutschen. Bei einem SG-Erfolg wären beide Kontrahentinnen punktgleich gewesen. Die SG hätte aber dann den direkten Vergleich gewonnen. Eben Sportlerehrgeiz hüben wie drüben.

Den wiederum gilt es zu bewundern, zumal beide Mannschaften schon vor dem Spiel zu den sechs Absteigern gehörten. Nur am Rande vermerkt ist dies eigentlich der pure Wahnsinn, wenn in einer Abstiegrunde Teams wie München Laim (18:6 Zähler) und Vaterstetten (14:8) mit positiven Punktekonto noch um den Ligaverbleib bangen und einer der beiden sogar aus der Bayernliga am Ende raus muss (verschärfter Abstieg). Da mag man als Absteiger schon fast ironisch hinzufügen: Gut, dass sich beide Konkurrentinnen über solche Punktestände keinen Kopf mehr machen brauchen. Die beiden Mannschaften haben trotzdem alles versucht, um mit ihren Darbietungen der Liga gerecht zu werden.

Kämpferisch müssen sich die Seel-Schützlinge sowieso keinen Vorwurf machen. Alle die auf der Platte standen hatten ihr Bestes versucht. Zudem durfte Jugendkeeperin Laurina Tröger einige Bayernligaminuten sammeln und löste in dieser Phase eine starke Mia Hahn zwischen den Pfosten ab. Veronika Koch konnte endlich ihr Zweitspielrecht nutzen und dabei gleich auf mehreren Positionen effizient eingesetzt werden.

Leider liefen die Gäste zu oft in 3-4-Gegentore-Läufe ohne selber einen Treffer zu setzen. So war das Spiel früh zu Gunsten des TSV Haunstetten II entschieden. Obwohl die SG immer alles versuchte und sich nie hängen ließen. Die deutliche Niederlage muss unter diesen Umständen einfach so akzeptiert werden.

Auch wenn das Ergebnis in der Form keinesfalls mit den eigenen Gedanken noch unter der Woche in Einklang zu bringen ist. Da stand als Ziel der Auswärtssieg. Allerdings mit erhofften ganz anderen Voraussetzungen.

Trainer Christopher Seel nach dem Spiel: „Ich zieh vor den Mädels die heute dabei waren den Hut, das waren für den kleinen Kader mit den Ausfällen wirklich ganz schwierige Umstände.

Es wurde das Beste versucht, aber manchmal reicht das einfach nicht und somit hat man auch in dieser Höhe verdient verloren. Die weite Fahrt, der kleine Kader. Harz wie immer natürlich ein Thema, welches sich massiv auf die Chancenauswertung ausgewirkt hat und schon bist du im Hintertreffen. Vorwürfe kann ich niemanden machen, aktuell ist mit den Umständen leider nicht mehr möglich.“

 

HANDBALL                    DAMEN                    BAYERNLIGA Playdowns

TSV Haunstetten II – SG Helmbrechts/Münchberg            29:21        (17:9)

SG H/M:
Hahn, Tröger (Tor);
Hempfling (4), Smrhova (1), Schlegel (1), Bär (6/2), Drozdova (1), Knoll, Koch (4), Roßner (3), Schaber (1).

Schiedsrichter: Kapp (München(Laim); Westermaier (Schwabhausen/Bergkirchen).

Zuschauer:  100

Zeitstrafen: 4; 3.

Siebenmeter: 5/4; 3/2.

Spielfilm: 4:0, 4:4, 9:5, 12:7, 13:9, 17:9 (Pause); 19:12, 23:13, 24:15, 25:18, 28:18, 29:21.