Insgesamt 20 Strafwürfe gab es in dieser Partie. Davon verwertet wurden lediglich 11. Das ist eine Gesamtquote von nur 55 %. Das schreit förmlich nach zusätzlicher Trainingseinheit für beide Lokalrivalen.

Vielleicht ist diese Tatsache aber auch charakteristisch für dieses Aufeinandertreffen, indem alle Akteure ihrer Nervosität zumindest im ersten Abschnitt nicht verstecken konnten. Eben Derby. Da will keine der Teilnehmerinnen mit hoher Fehlerquote auffallen. Jede möchte möglichst ihr bestes Spiel auf die Platte bringen. Genau das ließ erst einmal verkrampfen und vieles nicht so zum Abschluss bringen, wie es in der Vorbereitung gedacht war.

Eine spannende Partie wurde es trotzdem, auch deshalb, weil die Gäste immer stark dagegen hielten. Trotz ständiger Heimführung, teilweise sogar mit 3 Treffern, ließen sich die Nachbarstädter nie abschütteln. Sie packten alles aus, was das Geschehen weithin ausgeglichen verlaufen ließ. In den Minuten vor dem Seitenwechsel wurde der Gästewille dann auch belohnt und plötzlich stand es wieder unentschieden.

Mit diesem 12:12 ging es in die Pause und alles schien, als sollte sich der Verlauf in Abschnitt zwei nahtlos an die ersten dreißig Minuten anreihen. Obwohl die Abwehr der Gastgeberinnen im zweiten Abschnitt deutlich an Stabilität gewann, änderte sich am Torverlauf erst einmal wenig. Über 14:14 bis zum 17:17 blieb alles auf einer Linie.

Doch dann kam ein Bruch ins Gästespiel. Vielleicht auch darin begründet, dass es der 2. Garnitur der Frankenwäldlerinnen eher gelang, die Nervosität abzulegen und mehr Ruhe und Struktur ins Spiel einfließen zu lassen. 2, 3 schnelle Tore waren der Ansatz zur Wende in diesem Match. Hinzu kamen zwei gehaltene Strafwürfe von Sophia Baumgärtel und im Sog die erstmalige Viertoreführung (21:17).

Gefrees bäumte sich mit aller Macht gegen die nun drohende Derbyniederlage. Doch nach dem 21:18 in der 51. Minute hatten die Gäste ihr Pulver verschossen. Jetzt zogen die Schützlinge vom Trainergespann Kathrin Kieser und Nele Fröhlich davon. Gefrees wurde im Schlussspurt mit einem SG-5:0-Lauf noch klar in die Schranken verwiesen.

Aufgrund des Spielverlaufes bis zur 51. Minute hatte wohl niemand in der Halle noch mit diesem klaren Ausgang gerechnet. Aus heimischer Sicht reichte dieser Erfolg sogar aus, um sich damit nach dem ersten Spieltag an die Tabellenspitze der Bezirksoberliga Oberfranken zu setzen.

Gefrees hat alles gegeben. Phasenweise sogar glänzend mitgespielt und war fast immer ein Gegner auf Augenhöhe. Weil aber in der Schlussphase den Gästen das Zielwasser ausging stand ein Endergebnis, das aus TVG-Sicht dann doch um einige Tore zu hoch ausfiel.

Die Zuschauer bekamen ein gutes Derby zu sehen. Bei den Heimfans brach nach dem Abpfiff der Siegesjubel heraus. Beim Gästeanhang war die Enttäuschung über den Ausgang verständlich.

Mit viel Zuversicht kann die SG II in die kommenden Begegnungen gehen. Beim TVG war trotz der Niederlage viel Gutes dabei, womit die Köpfe jederzeit oben bleiben können.

SG Helmbrechts/Münchberg II – TV Gefrees 26:18 (12:12)

SG H/M II:
Harich, Baumgärtel; Denise Klier (2), Zeitler, Schlee, Ott, Prian (6/6), Schmidt (3), Lutz, Nadine Klier (1), Schöffel (2), Plachert (6/1), Kieser (4), Bretschneider (2/1).

TV Gefrees:
Hörath; Bauer, Rehm, Sieß (4), Schmitz, Sachs, Dörfler (3), Hellmuth, Weisheit (1/1), Utz (1), Greiner (4/2), Jerschl (1), Flatley (4).

Schiedsrichter: Philipp und Vincent Plötz (HaSpo Bayreuth)

Zuschauer: 150

Strafzeiten: 2; 5.

Siebenmeter: 14/8; 6/3.

Spielfilm: 1:0, 2:4, 7:4, 9:6, 11:10, 12:12 (HZ); 14:12, 14:15, 17:16, 21:17, 21:18, 26:18.