Die Zielsetzung war vor dem Spiel klar. Heimsieg und Übernahme der Tabellenführung. Doch plötzlich schon vor dem Anpfiff andere Voraussetzungen. Die Bestbesetzung stand nicht zur Verfügung, weil es krankheitsbedingt zahlreiche Ausfälle gab. Vor allem die zuletzt als Spielmacherin und Torjägerin aufgetretene Emilia Gauger reihte sich in die Krankenliste ein. Wie wird das die Mannschaft verkraften?

Als dann nach 9:52 Minuten die Gäste mit sage und schreibe 8:1 vorne lagen, schien sich früh ein Debakel abzuzeichnen. Wenn auch nur mit einer Rumpftruppe, dafür aber mit allen Leistungsträgerinnen. So stellte sich Hallstadt in der Gymnasiumhalle vor und es schien, als wollte man den Nachbarn vom HC 03 Bamberg wertvolle Schrittmacherdienste in Richtung Tabellenführung leisten. Die Bamberger Vorortler, ein echter Prüfstein, an dem sich die Gastgeberinnen erst einmal die Zähne ausbissen.

Obwohl die Schützlinge von Michael Plachert sich peu á peu ins Spiel hineinarbeiteten, fehlte während der kompletten ersten Hälfte der Schwung und Elan, der die Truppe in den zurückliegenden Begegnungen immer ausgezeichnet hatte. Dennoch war die frühe Auszeit der Gastgeber mitausschlaggebend, dass der Hallstadter Lauf erst einmal gestoppt wurde.

Trainer Plachert sah es nach dem Spiel so: „Wir haben die Reißleine gezogen und versucht, das Spiel vom Kopf her wieder auf Null zu stellen.“ Genau das gelang bereits in der Schlussphase der ersten Halbzeit. Mit einem jetzt deutlich kompakteren Auftritt gelang es, sich bis zum Seitenwechsel auf drei Tore heranzuarbeiten. Es waren die kleinen Abwehrfehler, die die erfahrene Gästetruppe immer wieder nutzte und gleichzeitig der Grund dafür, warum es zur Pause nicht noch knapper stand.

Nach Wiederanpfiff war schnell zu erkennen, dass die Halbzeitansprache von Trainer Michael Plachert prompt Wirkung zeigte. Die Gastgeberinnen konzentrierten sich jetzt auf ihre eigenen Stärken und beherrschten Ball und Gegnerinnen. Man konnte sich dem Gefühl nicht erwehren, dass jetzt eine andere Mannschaft auf dem Feld stand.

Der Rückstand schmolz Tor um Tor, aufbauend auf einer in dieser Phase starken Torhüterin Romina Harich. So gelang es, die kleine Welle mit in die Endphase der Partie zu nehmen. Ab der 45. Minute schlug dann das Pendel immer mehr in Richtung SG-Sieg.

Als Hallstadt sich in den letzten 10 Minuten nochmals aufzubäumen versuchte, steigerte sich Torhüterin Romina Harich nochmal und nahm den Gästen den letzten Funken Hoffnung auf einen Sieg.

Aufgrund der gesamten zweiten Halbzeit geht der SG-Erfolg auch in Ordnung. Besonderen Anteil an der Wiederauferstehung der Frankenwäldlerinnen in dieser Partie hatte die starke Abwehr. Wichtig war auch, dass im Vergleich zur Vorsaison diesmal die Siebenmeterwürfe gegen Hallstadt durch Hedda Hofmeister genutzt wurden.

Trainer Michael Plachert nach dem Spiel:
„Mit Abpfiff zeigte sich, welche Anspannung von der Mannschaft abfiel. Über die erste Halbzeit hüllt man besser den Mantel des Schweigens.“

SG Helmbrechts/Münchberg II – TV Hallstadt 24:22 (11:14)

SG Helmbrechts/Münchberg II:
Harich (Tor);
Lutz (1), Schöffel, Denise Klier (1), Moser, Felicia Ott, Schmidt (2), Panzer (2), Peetz (7), Maloszyk (1), Leonie Ott (1), Nadine Klier (2), Hofmeister (7/6), Zinkler.

Schiedsrichter: Rank (Hof)

Zuschauer: 70

Zeitstrafen: je 1

Siebenmeter: 7/6; 3/3.

Spielfilm: 1:8, 6:8, 7:11, 8:14, 11:14 (HZ); 13:15, 17:16, 20:17, 22:18, 24:20, 24:22.