War´s das schon mit dem letzten Funken Hoffnung auf eine Siegesserie in neun Endspielen um den vielleicht doch noch möglichen Klassenerhalt zu schaffen? Gesamtvorstellung der Gäste und die Niederlage in ihrer Deutlichkeit lassen dies wohl erahnen.

Es war alles im Gepäck dabei. Siegeswille, Hoffnung und die Erkenntnis aus der Vorrunde, dass ein richtig starker Gegner wartet. Allerdings auch ein bezwingbarer, das hat das Vorspiel gezeigt. Wenn auch da das glücklichere Ende auf Seiten der Niederbayern lag. Der Start in diese für die SG äußerst wichtige Begegnung, weil nur mit einem Sieg die Hoffnungen weiter erhalten blieben, war zudem sehr vielversprechend.

Aber genauso schnell kippte die Partie nach einer Viertelstunde in Richtung der Gastgeberinnen. Vorne lief nicht mehr viel zusammen und die Gegenwehr im Abwehrverbund erlahmte mit zunehmender Spieldauer. Der Mut schien auf der Strecke zu bleiben. Es mischte sich alles ins SG-Spiel, was im weiteren Spielverlauf zum Erfolgsverhinderer werden sollte.

Ob es allein die immer wiederkehrenden Fehlwürfe waren? Ein Punkt in der Auflistung auf jedem Fall. Vielleicht ein weiterer die unglückliche Rote Karte gegen Petra Drozdova mit einem Wurf ins Gesicht. Allerdings passiert so etwas auch nur, wenn die Erfahrung im Umgang mit Harz fehlt.

Trotzdem blieb die Hoffnung, in der zweiten Halbzeit mit einer engagierten Leistung noch einmal zurück ins Match zu finden. Doch die blieb schnell auf der Strecke. Was nach Wiederanpfiff folgte war so nicht bayernligareif. Spielerisch, kämpferisch, emotional – alles weg! Viel zu früh dem eigenen Schicksal ergeben. Ein kraft- und saftloser Auftritt. Zudem ein hochmotivierter Gegner mit einer bärenstarken Leistung auf allen Positionen.

So nahm das Unheil seinen Lauf. Bei den Frankenwäldlerinnen gibt bis auf Torhüterin Romina Harich niemand herauszuheben. Sie vertrat die erkrankte Jasmin Brugger und hatte gegenüber ihrer Mitspielerinnen zumindest einige Lichtblicke die es verdienen positiv erwähnt zu werden

Aber auch sie wirft eben vorne keine Tore und so wird diese Halbzeit wohl negativ in die Geschichte der SG eingehen mit nur sechs eigenen Treffern. Selbst Trainer Christoper Seel machte kein Hehl daraus. „Die Leistung war wirklich extrem schlecht von uns. Wir haben fast 30 Fehlwürfe gehabt.“ Zudem sah man sich zum wiederholten Male mit dem Problem Harz konfontiert.

„Wenn wir bei der Menge die heute im Spiel war untrainiert mit Harz in so ein Match reingehen, dann haben wir eben keine Chance. In ganz Handballdeutschland ist das kein Problem, nur in Nordbayern kriegt man es einfach nicht hin bzw. will man es nicht hinkriegen.“ So Trainer Seel stinksauer nach diesem Auftritt.

Zudem machte er aus seinem Herz keine Mördergrube und ließ in seinem diesmal sehr ausführlichen Zitat den Worten freien Lauf.

Zunächst muss man festhalten, dass Simbach uns in allen Belangen, egal ob klein oder groß, komplett überlegen war und wir heute definitiv keine Antwort darauf fanden. Daher steht der verdiente Heimsieg völlig außer Frage. Zu unserer eigenen Leistung werden wir uns intern besprechen. Denn sowas darf uns, vor allem in dieser Art und Weise,nicht noch einmal passieren.

In einem Punkt muss ich mich aber absolut schützend vor die Mädels stellen, nämlich in Bezug auf die Harzproblematik. Auf diesem Niveau wird man ohne Training mit Harz kein Land in Sachen Chancenauswertung und Spielfluss sehen. Zumal bei einem Gegner, der damit geübt ist. In den PlayDowns wird das auswärts ausschließlich so sein, sodass wir auf eben jene Gegnerinnen mit Harz treffen. Für unsere Saison ist zu diesem Thema der Zug eh längst abgefahren, aber wenn man an der bestehenden Regelung festhält ist höherklassiger Handball bei der SG de facto nicht möglich.

Stichwort: Harzpflicht ab der nächsten Saison in der Bayernliga, sowohl im Erwachsenen-, als auch im Jugendbereich. (Landesliga wird auch kurz oder lang folgen) Selbst wenn Teams, erneut, den Aufstieg dahin schaffen würden, wäre dies nach den neuen Regeln des BHV/DHB nicht zugelassen. Hier kann man jetzt einfach mit dem Finger auf dem Verband zeigen, doch in Anbetracht dessen, dass es bis auf Nordbayern anscheinend in ganz Handball-Deutschland funktioniert, stellt sich schon die Frage warum ausgerechnet hier nicht ?“

So Seel abschließend – diesmal hoch emotional.