Mit zahlreicher und stimmgewaltiger Fanschar reiste die SG zum ersten Auswärtsspiel dieser Saison noch Stadeln und konnte sich dort am Ende über einen Punktgewinn freuen, der die Seiferth-Schützlinge mit 5:1 Punkte nach drei Begegnungen erst einmal nach vorne in der Tabelle brachte.
Vor der Partie stellte sich im Blick auf die zurückliegenden Auswärtsauftaktspiele der letzten Jahre die Frage: Wird es eventuell wieder ein Auftritt ohne zählbaren Erfolg am Ende?“ So war es zumindest oft in der Vergangenheit, wo trotz guter Gesamtleistung die Punkte bei den Gastgebern blieben. Im ungünstigsten Fall wäre das auch diesmal so gekommen, obwohl sogar noch der Siegtreffer möglich war.
27:27, keine Minute mehr und den freien Wurf von Außen parierte der Stadelner Keeper. Den Abpraller schon fast wieder unter Kontrolle wechselte das Spielgerät trotzdem noch einmal die Seiten, was aber den Hausherren dann doch nicht mehr zum konzentrierten Abschluss reichte. So waren nach Abpfiff letztlich beide Kontrahenten mit dem Punktgewinn einverstanden.
Stadeln deshalb, weil die beiden 7-fachen Torschützen Jan Bauernschmidt und Jugendspieler Samir Talic ihr Team jederzeit im Spiel hielten. Die Gäste, weil nicht nur der erste Auswärtsauftritt diesmal auch etwas Zählbares brachte, sondern weil man damit an die beiden guten Auftaktbegegnungen anknüpfen konnte und mit jetzt 5:1 Punkten den besten Start der letzten Jahre schaffte.
Das bringt Zuversicht und stärkt die Moral für das in der gesamten Region mit Spannung erwartete Derby gegen die HSV Hochfranken, das am kommenden Samstag, 11. Okt. um 19:45 Uhr in der Helmbrechtser Göbelhalle angepfiffen wird.
Von Beginn an knüpften die Frankenwäldler nahtlos an die Auftaktphase aus dem letzten Heimspiel gegen den TV Marktsteft an. Zwar gelang Felix Brütting für die Gastgeber in der 3. Minute das 1:0, doch dann übernahmen die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg das Zepter in der Stadelner Sporthalle. Wie aus einem Guss lief die Angriffsmaschinerie die SG. Die Gastgeber hatten nichts dagegenzusetzen und waren erst einmal auf Schadensbegrenzung aus, die sie aber nur bedingt verhindern konnten.
Ein Grund warum die Gäste immer weiter davonzogen war ihre eigene Treffsicherheit in der Anfangsphase und die Tatsache, dass der Ball einfach nicht den Weg vorbei am guten SG-Keeper Lukas Hurt fand. 13. Minute und ein Zwischenstand von 8:2 für den Gast. Das roch ein wenig nach identischem Anfang aus der Vorwoche daheim gegen den TV Marktsteft, wo die SG bis zum 13:7 vorlegte.
Doch manchmal ähneln sich Spiele, Phasen und Aktionen wie ein Ei dem Anderen. Plötzlich riss der Faden und dies just nach dem Treffer zum zwischenzeitlichen 6:12 durch den erneut sicheren Schützen Darek Zach. 21:21 Minuten standen auf der Hallenanzeige, von wo an die Partie den genau umgekehrten Verlauf gegenüber der Anfangsphase nahm.
Die Gäste blieben zwar im Flow, trafen aber nicht mehr. Das spielte den Gastgebern in die Karten. Vor allem Samir Talic riss das Geschehen immer weiter an sich und gestaltete die Schlussphase des ersten Abschnitts zur Einmannschau. Mit einem 7:1-Lauf -davon 5 Treffer durch Talic- schafften die Hausherren den 6:12 Rückstand in ein 13:13 Pausenunentschieden münden zu lassen.
So funktioniert das moderne und schnelle Handballspiel. Mal positiv, mal negativ davon betroffen. Mal das eine, mal das andere Team. So können sich Spielverläufe im Minutentakt wandeln, was auch die Faszination dieser Sportart ausmacht.
Das sah am Ende auch Trainer Christian Seiferth ganz ähnlich:
„So funktioniert Handball. Handball ist 60 Minuten Chaos. Wir versuchen dem Ganzen so viel Struktur zu geben wie möglich. Das funktioniert mal besser, mal schlechter.“ „Ich bin mit dem Punkt aber absolut nicht unzufrieden.“
Sei`s drum, die SG hatte zum zweiten Mal nacheinander eine deutliche Führung aus der Hand gegeben und musste sich dann wieder peu á peu ins Spiel hineinarbeiten.
Das wiederum gelang verhältnismäßig schnell aber bei weitem nicht mehr mit so klaren Zwischenständen wieder zu Beginn der Begegnung. Es wurden zweite 30 Minuten auf Augenhöhe mit jeweils knappen Gäste-Führungen. Erst in der 44. Minuten konnten die Hausherren beim 19:18 erstmal wieder vorlegen.
Beide Teams hatten im weiteren Verlauf noch gute Gelegenheiten die Partie auf ihre Seite zu ziehen. Am ehesten wohl aber doch die Gäste, die durch einen Doppelschlag von Moritz Panzer und Darek Zach bis 3:08 Minuten vor dem Abpfiff auf 25:27 stellten. Danach waren die Frankenwäldler nicht ausgebufft genug, um den knappen Erfolg über die Ziellinie zu schaukeln. Was aber nichts am letztlich gerechten Remis änderte, das unterm Strich einmal mehr die Ausgeglichenheit dieser Liga dokumentierte.
Das Schlusswort gehört diesmal Jonas Roßner, der nach seiner Verletzung aus der Vorwoche zwar noch nicht wieder voll einsatzfähig aber hie und da entscheidend zur Stelle war. Wie bei zwei sicher verwandelten Strafwürfen.
„In Stadeln hat man mal wieder gesehen, dass keine Mannschaft etwas verschenkt. Um etwas zählbares zu holen muss man – vor allem in fremder Halle – absolut auf 100% laufen.“
„Das war in diesem Spiel leider nur die ersten 15 Minuten der Fall. Anschließend entwickelte sich ein offenes Spiel, bei dem am Ende beide Mannschaften hätten gewinnen können.“ So Roßner zusammenfassend.
Jetzt richten sich alle Augen auf den kommen Samstag in Richtung Helmbrechtser Göbelhalle, wo um 19:45 Uhr das Derby gegen die HSV Hochfranken steigt.
MTV Stadeln – SG Helmbrechts/Münchberg 27:27 (13:13)
SG Helmbrechts/Münchberg: Hurt, Behrens – Panzer (4), S. Pritschet (1), Zach (5), Schrepfer (1), Bär, Pöhlmann, Mares (4), Brett, Merz (4), Ja. Roßner, Huber (1), Troßmann, Jo. Roßner (4), J. Pritschet (3).
Schiedsrichter: Joost ( Heidingsfeld) / Oehrlein ( Waldbüttelbrunn). – Zuschauer: 120. – Zeitstrafen: 9; 2. – Siebenmeter: 4/3; 2/2.