Im Derby vor ungewohnt kleiner Kulisse hatten die Gäste den deutlich besseren Start. 1:4 stand es nach knapp 10 Minuten. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt deutete sich an, dass die Gastgeber anscheinend auch in dieser Begegnung Chancenwucher betreiben wollten. Eine Krankheit, die die 2. SG-Garnitur in der laufenden Saison bisher am Tabellenende festhält.

Spielerisch nicht nur oft gleichwertig, sondern manchmal sogar besser, auch technisch versierter. Aber mehr Tore erzielten meist die jeweiligen Gegner, weil eben deren Chancenverwertung immer klar besser war.

Das sollte auch im Derby bis mindestens Mitte der ersten Halbzeit so bleiben, ehe sich ab der 25. Minute zahlenmäßig das Ergebnis in Richtung Remis einpendelte. Dass es bis dahin nicht zu einer Führung für die SG gereichte, lag einzig und allein an der Leuchertzer Torsteherin Michaela Kirschenlohr, die das Torhüterduell klar für sich entschied.

Aber ansonsten war es bis dahin und später auch im weiteren Verlauf ein ordentlicher Auftritt der Gastgeberinnen. Mit einer erneut jungen Mannschaft, wo teilweise 7 Spielerinnen auf dem Feld standen, die alle noch keine 20 Jahre sind. Aktuell muss diese junge Truppe durch einen Lernprozess und wenn es die Umstände hoffentlich wollen, dann werden sich auch die Erfolge peu á peu einstellen.

Im weiteren Verlauf der Partie arbeitete der SG-Nachwuchs schon mal an einer Ergebnisdrehung. Bis zum 15:12 schien sich plötzlich vieles gegen die Gäste zu stellen, die für Minuten der Musik hinterherlaufen mussten. Doch erfahrene Spielerinnen wie Wunner, Angermann oder Dietrich sind jederzeit in der Lage einer Begegnung wieder ihren Stempel aufzudrücken.

Das passierte auch in der Folge, als sich der TVM nach einem 4:0-Lauf wieder mit 17:16 vorne sah. Fast musste man aus SG-Sicht befürchten, am Ende wieder mit leeren Händen dazustehen. Dieser Eindruck verhärtete sich zudem, als die Leuchertzer kurzzeitig sogar wieder auf 2 Tore davonzogen.

Doch die Moral der Seel-Schützlinge passte. Als es nochmals eng zu werden schien, krempelte man die Ärmel hoch und setzte zur Schlussoffensive an.

Abschließend muss dieses jederzeit spannende Derby nochmals differenziert betrachtet werden. Gut, dass Carina Hempfling mit der Schlusssirene das verdiente 26:26 gelang. Im Umkehrfall genauso tragisch für die Gäste, die sich den Sieg mit dem letzten Wurf noch entreißen ließen.

Die ganze Wahrheit aber steckt in der Tatsache, dass am Ende ein Punkt aus Sicht der Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg fast schon zu wenig war, auch dann noch, wenn das Unentschieden eigentlich in Ordnung geht. Die Torchancenanzahl ins Verhältnis gesetzt, konnte und musste der Sieger SG Helmbrechts/Münchberg II lauten.

SG Helmbrechts/Münchberg II – TV Marktleugast 26:26 (12:11)

SG Helmbrechts/Münchberg II – TV Marktleugast
Thiemt, Schock (Tor);
Zeitler (1), Hüller (2), Schlee, Hempfling (9/4), Popp (2), Schmidt (1), Moschke (2), Klier, Höra (1), Holdstein (2), Prian, Hoffmeister (6).

TV Marktleugast
Kirschenlohr (Tor);
Goller (3), Angermann (2/1), Tempel (1), Märkl (1), Purucker (1), Dietrich (4), Michel, Wenig, Angermann (6/3), Wunner (8).

Schiedsrichter: Moje (Kasendorf)

Zuschauer: 70

Zeitstrafen: je 3

Siebenmeter: jeweils 5/4

Spielfilm: 1:0, 1:4, 3:6, 5:7, 8:8, 9:10, 12:11 (HZ); 14:11, 16:13, 16:17, 19:21, 24:22, 25:24, 25:26, 26:26.