Einmal mehr den Beweis, dass Liga-Kellerkinder nicht unbedingt in der Reihe der Wunschgegner ganz vorne aufgelistet sind, lieferte die SG Helmbrechts/Münchberg in der Handball Oberliga Nord bei der DJK Waldbüttelbrunn II. Schon gar nicht, wenn die SG auswärts antritt und dann auf die sich dem Gastgeber bietenden Möglichkeiten einstellen muss.

So legten die Hausherren vor und zeigten vom Anpfiff weg, dass sie sich für diese Partie etwas vorgenommen hatten. Alles in die Waagschale werfen, ein Spiel auf Augenhöhe abliefern um nach dem Abpfiff möglichst die ersten Punkte auf die Habenseite verbucht zu haben. Große Zielsetzung der heimischen Regionalligareserve, die letztlich mit Felix Genheimer und Simon Rieger aber nur zwei Torjäger in ihren Reihen hatten, die ihren Teil in dieses Vorhaben einbrachten.

Dass nach dem Abpfiff in der Waldbüttelbrunner Ballsporthalle einmal mehr der Gegner triumphierte, lag auch an der Kaltschnäuzigkeit der Frankenwäldler. Gerade dann, als es beim 23:24 Anschlußtreffer durch Simon Rieger in der 55. Minute wirklich eng zu werden schien, warfen sie alles in die Partie. Lediglich noch einmal brachten sich die Hausherren in der Endphase auf die Anzeigentafel, während sich Silas Pritschet, Jonas Roßner und Darek Zach auf SG-Seite für die entscheidenden Teffer verantwortlich zeigten. Gerade Silas Pritschet und Darek Zach gingen im Angriff voran steuerten mit ihrer Treffsicherheit entscheidende Tore bei.

Doch bis dahin war es ein ziemlich steiniger Weg, den die Gäste in Unterfranken gehen mussten. Wie schon im Hinblick auf diese Partie prognostiziert wurde der Auswärtsauftritt beim noch punktlosen und abgeschlagenen Tabellenletzten alles andere als ein Spaziergang. Die Bestätigung dafür lieferten die Gastgeber, die sofort damit begannen den Gästen alles abzuverlangen.

3:3, 5:5 und nach 21. Minuten 9:9, obwohl die SG zwischenzeitlich beim 6:9 schon einmal mit drei Treffern weg war. Eine Zeitstrafe gegen die SG nutzten die DJK II zum 8:9 und kam sogar noch zum Ausgleich als die SG schon wieder komplett war. Diese Treffer motivierte die Waldbüttelbrunner Reserve, die weiterhin an einer Ergebnisüberraschung arbeitete.

13:13 beim Seitenwechsel entsprach den gezeigten Leistungen in Hälfte eins – Ausgang offen! Nach Wiederanpfiff legten aber die Gäste los wie die Feuerwehr und nahmen die zählbaren Momente für sich in Anspruch. Nicht einmal fünf Minuten dauerte es bis die Mannen aus Helmbrechts und Münchberg auf 17:13 davonzogen. Eine vorentscheidende Phase mit der Option die Führung noch weiter auszubauen.

Aber in den Folgeminuten blieben die Seiferth-Schützlinge wieder einmal dem treu, was sie schon mehrmals in dieser Saison abieferten. Nämlich klare Führungen schnell wieder aus der Hand zu geben. Das war auch diesmal nicht anders. 1:38 MInuten reichten Waldbüttelbrunn, um mit einem Dreierpack wieder auf 16:17 aufzuschließen.

Das Zittern begann von vorne und hatte aus Gästesicht trotzdem etwas Gutes. Nämlich die Tatsache, dass Waldbüttelbrunn nie der Ausgleich gelang. Vielleicht lag gerade darin der Unterschied in diesem Match. Die SG war die paar Prozentpunkte cleverer. Und diese Punkte begannen bereits in der Abwehr, wo Jan Pöhlmann schon in der Frühphase dieser Begegnung überzeugte und mit seinen Nebenleuten den Laden zusammenhielt. SG Helmbrechts/Münchberg und die Deckungsarbeit. Ein Positivum, das sich bereits durch die gesamte Saison zieht.

Die SG-Deckung steht felsenfest, hat in dieser Saison erst zweimal über 30 Gegentore bekommen und liegt meistens um die 25 Gegentreffer herum. Das spricht für Defensivqualitäten, zu den auch diesmal wieder Lukas Hurt zwischen den Pfosten seinen Teil dazu beigetrug. Im Angriff dagegen lassen die Frankenwäldler trotzdem immer wieder die eine oder andere gute Gelegenheit verstreichen. Das ist der Hauptgrund, warum gerade solche Begegnungen über weite Strecken eng bleiben und nicht zu einer klaren SG-Angelegenheit werden.

So brachte auch diesmal erst wieder die Crunchtime die entscheidende Torfolge zu Gunsten der Gäste, die mit diesem alles in allem verdienten Auswärtserfolg ihr Punktepolster in Richtung vorzeitiger Ligaerhalt weiter ausbauten.

Das sah auch Trainer Christian Seiferth nach dem Abpfiff so:
„Unglaublich wichtige Punkte mit Blick auf die Tabelle und hart erkämpft wie erwartet. Am Ende verdient die zwei Punkte aus dem Würzburger Land mitgenommen.“ So Seiferth zusammenfassend.

Jetzt könnten diese Zähler noch vergoldet werden. Nämlich dann, wenn am kommenden Samstag ab 19:45 Uhr der Regionalligaabsteiger HSG Lauf/Heroldsberg in der Helmbrechtser Göbelhalle zum fälligen Punktspiel aufkreuzt und auch dort am Ende die SG die Oberhand behält.

 

HANDBALL                    MÄNNER                    Oberliga Staffel Nord


DJK Waldbüttelbrunn II – SG Helmbrechts/Münchberg             24:27         (13:13)


SG Helmbrechts/Münchberg: Hurt, Behrens – Panzer (1), S. Pritschet (6), Zach (5), Bär (4/4), Pöhlmann (1), Mares (1), Merz (3), Ja. Roßner (1), Strößner, Jo. Roßner (3), J. Pritschet (2).

Schiedsrichter: Heckel / Symander (Ansbach) Zuschauer:   150. – Zeitstrafen: je 3.  – Siebenmeter:  4/3, 7/6.