Nach zwei Niederlagen am Stück ist die SG Helmbrechts/Münchberg nach diesem Erfolg gegen den Bayernligaabsteiger TSV Roßtal wieder in der Erfolgsspur zurück. Dazu Moritz Panzer, einer der SG-Leistungsträger, nach dem Abpfiff:

„Es war ein hartes Stück Arbeit für uns, aber am Ende haben wir trotzdem die beiden Punkte hier behalten.“ „Jetzt kommt es darauf an nicht nachzulassen. Wie man an diesem Spieltag wieder gesehen hat, ist in dieser Liga noch lange nichts entschieden.“

Das dem nichts hinzuzufügen ist, zeigen die Ergebnisse von diesem Wochenende. Sowohl im hinteren Tabellendrittel, wie beim Rest der Platzierungen hat es auch diesmal wieder Verschiebungen ergeben, die in den nicht immer zu erwartenden Ergebnissen ihre Begründung finden. Bestes Beispiel ist die Tatsache, dass aus diesem Spieltag von den vier Mannschaften aus dem Führungsquartett mit dem HC Erlangen III nur ein Team als Sieger heraus ging.

Erster Torwurf ohne Treffer – Konter 0:1. Danach der Ausgleich durch Christoph Bär mit einem seiner 5 von 5 sicher verwandelten Strafwürfen. Dann eine weitere Fahrkarte und der Gästetreffer zum 1:2. Es war ein holpriger Auftakt der Hausherren, zumal die Mittelfranken nach neun Minuten auch beim 2:3 noch vorne lagen.

Wer war überhaupt der Gast, der sich an diesem Tag in der Münchberger Gymnasiumhalle vorstellte? Der TSV Roßtal ist Regionalligaabsteiger und hat sich vor der Saison selber zum Ziel gesetzt, in der Spitze mitspielen zu wollen und so einen Anlauf zur sofortigen Rückkehr ins Oberhaus zu nehmen. Das ist bisher nicht gelungen. Auch deshalb nicht, weil nicht immer in Bestbestzung angetreten werden konnte. So reisten die Fürther Vorortler mit drei Heimniederlagen am Stück an und wollten alles daran setzen, diese Serie bei ihrem Gastspiel zu beenden. Was am Ende dabei herauskam, war die vierte Niederlage nacheinander, mit der Roßtal auf den vorletzten Tabellenplatz abrutschte.

Für die Frankenwäldler war im Umkehrfall klar. Nach je einer Niederlage daheim und auswärts musste wieder ein Sieg her. Auch deshalb, um in eigenen Hallen eine erneute Serie zu starten. Ein Stück weit Hoffen und Bangen bei den Gästen und Zuversicht bei der SG, die noch immer den verpassten Punkten daheim gegen dem HC Forchheim nachtrauert.

Ab der 10. Minuten fanden die Gastgeber zu ihrem Spiel und hatten ab da ihr Visier richtig eingestellt. Mit vier Treffern am Stück drehten sie die Führung auf ihre Seite und spielten fortan den Handball, den die Fans von ihrer Truppe -vor allem in eigenen Hallen- gewöhnt sind. Schnell, schnörkellos und treffsicher bauten die Seiferth-Schützlinge den Vorsprung bis auf 10:5 aus. Mit dieser aus einer stabilen Abwehr heraus druckvollen Spielweise haben die Seiferth Schützlinge auch die ersten Heimpartien dieser Saison bestritten und ihre Gegner dabei immer früh deutlich in die Schranken verwiesen.

Am Ende standen aber immer nur knappe Siege, weil die Mannen aus Helmbrechts und Münchberg zwischendurch ab und an den Faden verloren. Ähnliches passierte diesmal nach dem 10:5. Die Treffsicherheit ging verloren. Auch deshalb, weil Roßtal hinten besser stand. So wurde aus dem 10:5 bis zur 29. Minute ein 12:10. Torhüter Felix Behrens verhinderte in diesem Abschnitt mit einigen guten Abwehrleistungen weitere Gästetreffer.

Ein energischer Zwischenspurt auf beiden Seiten brachte dann noch die Tore in kurzer Zeitfolge zum 14:11 Pausenstand. Die SG kam hellwach aus der Kabine zurück und legte sofort nach. Ein Wurf von Jonas Roßner ins leere Gästetor sowie ein Konter durch Julian Merz brachten das 17:12. Eine sattelfeste Abwehr mit einem zuverlässigen Felix Behrens lieferten ihren Teil zum weiteren Ausbau der Führung.

Ein herrlicher Treffer durch Daniel Schrepfer zum 22:15 brachten dann das Ende einer Phase, in der die Gastgeber zwischenzeitlich durchgehend mit sieben Toren Differenz führten. Doch danach folgte genau das, was in den ersten drei Heimpartien auch passierte. Der Gast, im jetzigen Fall der TSV Roßtal, hat plötzlich nichts mehr zu verlieren, kommt mit schnellen und dabei erfolgreichen Abschlüssen ins Spiel zurück und bekommt plötzlich Oberwasser.

So wird zudem André Schramm im Gästetor für Minuten zum Faktor, entschärft deutlich mehr Bälle als zuvor und bringt damit sein Team wieder ins Match zurück. Die Gastgeber verkrampften und brachten nicht mehr viel Brauchbares auf die Reihe. Trotzdem schien nach dem 26:20 durch Julian Merz wieder alles seinen geregelten Gang aus Sicht der Gastgeber zu gehen, zumal nur noch 11 Minuten zu absolvieren waren.

Doch die hatten es in sich. SG-Keeper Felix Behrens, der mit einigen Monsterparaden glänzte, gegen den TSV Roßtal, so könnte man die Schlussphase umschreiben und trotzdem gelang den Gästen der Anschluss zum 25:26. Sollte erstmals in dieser Saison tatsächlich eine klare Führung nicht ins Ziel gerettet zu werden? Das verhinderten zuerst Miroslav Mares mit seinem erfolgreich unten am Abwehrspieler vorbeigezogen verdeckten Wurf zum 27:25 und zu guter Letzt der immer wieder antreibende Jakob Pritschet mit einem Doppelschlag zum 29:26 Endstand.

Fazit: Hausaufgabe und eigene Zielsetzung erfüllt und dies, obwohl in dieser Partie aus heimischer Sicht nicht immer alle Zahnräder zuu jeder Zeit wie gewollt griffen.

Trainer Christian Seiferth.
„Es war absolut klar, dass es gegen Roßtal kein Selbstläufer wird – sie sind Regionalligaabsteiger.“ „Umso mehr freuen mich die zwei Punkte. Die Wochen der Wahrheit laufen weiter.“

Jetzt geht es kommenden Samstag um 17:30 Uhr zum punktlosen Schlusslicht DJK Waldbüttelbrunn II. Obwohl es angenehmere Auswärtsaufgaben gibt, wollen die Frankenwäldler auch dort mit dem Punkte sammeln weiter machen.

SG Helmbrechts/Münchberg – TSV Roßtal 29:26 (14:11)

SG Helmbrechts/Münchberg: Hurt, Behrens – Eberhardt, Panzer (2), S. Pritschet (5), Zach (1), Schrepfer (2), Bär (5/5), Pöhlmann, Mares (1), Merz (4), Ja. Roßner (1), Huber, Jo. Roßner (4), J. Pritschet (4).

Schiedsrichter: Förster / Ludwig (Michelfeld)– Zuschauer: 220. – Zeitstrafen: 5; 6. – Siebenmeter: 5/5, 5/4.