Wie gewonnen so zerronnen. Unter dieses Motto können die beiden Auftaktbegegnungen der SG Helmbrechts/Münchberg in der Landesliga Nord gestellt werden. Dem glänzenden Heimauftritt der Vorwoche beim 33:24 gegen die 2. Garnitur des TSV Lohr folgte eine in der Höhe ebenso deutliche Abfuhr bei der Reserve von HaSpo Bayreuth.

Trainer Christian Seiferth sprach nach Spielschluss von einer sehr, sehr dünnen Leistung, die so nicht mehr passieren darf. Vielleicht war es eine Demütigung zur rechten Zeit, so Seiferth ergänzend. 

Dabei starteten die Gäste mit dem Auftakterfolg im Rücken sehr zuversichtlich in diese Begegnung. Pritschet gelang nach der Abtastphase in der 4. Minute das 0:1, bevor bis Mitte der ersten Halbzeit das Geschehen hin und her wogte. Die Hälfte des ersten Abschnittes war bereits vorbei, bevor Dominik Aust, der vom Punkt aus auch diesmal mit einer 100%-Ausbeute aufwartete, seine Farben wieder in Führung brachte.

In der Zusammenfassung der Anfangsphase schien sich eher eine Partie auf Augenhöhe mit spannenden Torverlauf anzubahnen. Doch die Gastgeber sorgten in der Folge für ein jähes Ende. Mit einem 6:0-Lauf bis zur 22. Minute zogen sie bis auf 10:5 davon und bereiteten dadurch den Gästen die ersten Sorgenfalten auf der Stirn. Das ging von der Wahrnehmung her für die Seiferth-Schützlinge auch alles ein bisschen zu schnell.

Schnell, ein Thema dieser Partie, denn da lagen die Vorteile klar auf HaSpo Seite. Dies nicht nur im 3:2:1-Deckungsverbund, mit dem man den Gästen früh den Schneid abkaufte. Der SG lag dieses System ganz und gar nicht. Vielleicht war ja gerade auch das die Erkenntnis, die die HaSpo-Beobachter aus der Vorwochenbegegnung der SG gegen Lohr II aus der Münchberger Gymnasiumhalle mit nach Hause nahmen.

Dieser Vorteil lag klar beim Gastgeber, auch wenn darüber gesprochen wurde, dass im Vorfeld das Beobachten gegnerischer Mannschaften Fluch und Segen zugleich sein kann. Für Bayreuth überwog deutlich der Nutzen, zumal die Verantwortlichen der SG keinerlei Möglichkeiten besaßen, ihren ersten Auswärtsgegner vor dem eigentlichen Aufeinandertreffen einmal unter die Lupe zu nehmen. Die Partie von HaSpo II gegen Erlangen-Bruck II wurde verlegt.

So musste man auf SG-Seite versuchen, die Erkenntnisse aus dem laufenden Match möglichst schnell zu analysieren, um immer wieder eine passende Antwort auf HaSpo Dominanz zu finden. Eine Lösung schien schnell parat. Der Angriff arbeitete sich zahlreiche Chancen heraus, die durchaus für einen knapperen Spielverlauf hätten sorgen können, ja sogar müssen. Aber die Fahrkarten überwogen.

Nach dem Zwischenspurt zum 5:10 Rückstand, lagen die Gäste beim 8:13 zur Pause noch immer mit diesen 5 Toren Differenz im Hintertreffen. Vielleicht ist ein Stück weit für die am Ende klare Niederlage auch in der schludrigen Verwertung der durchaus vorhandenen klaren Einwurfgelegenheiten zu suchen. Die mehrmals mögliche Aufholjagd verbauten sich die SG-Angreifer selber.

Mit neuen Mut und der Hoffnung, dass die eine oder andere taktische Variante die Wende einläuten sollte, kam man aus der Kabine zurück. Das alles in den eigenen Köpfen noch nicht richtig für den weiteren Machtplan sortiert, brach das Unheil über die Spielgemeinschaft aus dem Frankenwald herein.

Bis zur 40. Minute schraubten die Gastgeber mit einem 8:2-Lauf den Zwischenstand auf 21:10. SG-Trainer Christian Seiferth sprach in der Spielzusammenfassung davon, dass diese Phase aus Sicht seines Teams dann schon eher einer Kapitulation glich. In der Folge beschäftigten sich die Hausherren eher damit, diesen 10-Tore-Vorsprung über die Ziellinie zu retten.

Für die SG war spätestens in der 51. Minute beim 18:28 Rückstand klar, dass die erhofften Auswärtspunkte im Main flussabwärts auf die Reise gingen. Was bleibt ist aus SG-Sicht die Erkenntnis, dass der erste Auswärtsauftritt in dieser Saison nicht nur deutlich in die oft zitierte Hose ging. Es war auch ein Aushebeln der eigenen Schwachstellen, die es schnellstmöglich abzustellen gilt.

HaSpo Bayreuth II war ein verdienter Sieger dieses Landesliga-Oberfrankenderbys, weil in der Summe bei den Hausherren einfach vieles besser auf´s Parkett gebracht wurde, als dies den Gästen durch die aggresive HaSpo-Spielart ermöglicht wurde.

HaSpo Bayreuth II – SG Helmbrechts/Münchberg 32:21 (13:8)

SG Helmbrechts/Münchberg: Behrens, Hurt (Tor), Kalas (1), Panzer (2), Aust (4/3), Reif (2), Mayer (2), Merz, Peetz (1), Lad (2), Troßmann (2), Roßner, Pritschet (3), Kritzenthaler (2).

Schiedsrichter: Baucke (Coburg); Dams (Hochfranken)

Zuschauer: 120

Zeitstrafen: Bayreuth (4); SG H/M (5).

Siebenmeter: 5/4; 3/3.

Spielfilm: 3:2, 4:5, 10:5, 11:8, 17:8, 21:10, 23:14, 25:15, 28:18, 30:20, 32:21.