Beide Serien gerissen! Stadeln mit dem ersten Punktverlust in eigener Halle und die SG mit dem ersten Zähler auswärts, der zudem das eigene Punktekonto im Habenbereich hält.

Trainer Christian Seiferth sah es nach dem Spiel so: „Ein gewonnener oder ein verlorener Punkt, das ist hier die Frage. Im Endeffekt ist es ein Punkt auf der Habenseite nach einem extrem schnellen und ausgeglichenen Spiel. Jetzt gilt Mund abwischen und weiter machen.“

Der Rückzug im Umschaltspiel nach hinten war von Beginn an gut. Im Angriff wurden in der Anfangsphase allerdings 1-2 Bälle zu viel verworfen. Das war mit ein Grund, warum die Gäste zu Beginn der Musik ein Stück weit hinterherliefen. Stadeln wollte schnell seine Heimstärke unter Beweis stellen, was zumindest bis zum 7:3 auch gelang.

Doch die Gäste arbeiteten sich peu á peu ins Spiel und starteten ihre Aufholjagd. Vor allem die Brüder Silas und Jakob Pritschet beteiligten sich eindrucksvoll am Abschluss und plötzlich stand es nur noch 8:9 aus SG-Sicht. Die Begegnung war jederzeit ausgeglichen und das kam auch in den jeweiligen Spielständen immer wieder zum Ausdruck.

Auch wenn es zwischenzeitlich immer mal wieder 3-Tore-Differenz waren. Die SG blieb dran und ließ die Hausherren nicht davonziehen. Mit zwei Treffern Rückstand ging es in die Pause. Da war noch alles drin – wohlgemerkt für beide Kontrahenten, die mit Vehemenz aus den Kabinen zurückkamen. Stadeln wieder mit dem besseren Start, aber beim 14:11 der gleichzeitigen letztmaligen 3-Tore-Führung.

Mit einem Dreierpack kam die SG zum Ausgleich, wenngleich mit einem teuer erkauften Tor. Jiri Fort berührte beim Abschluss unglücklich den Torwart und ohne dessen Verschulden schied Fort mit einer Knieverletzung aus, die eventuell sogar zu einer längeren Pause führen könnte. Ab da fehlte eine wichtige Säule im Deckungsverbund.

Den Schock erst einmal weggesteckt blieben die Frankenwäldler ab da jederzeit auf Tuchfühlung. Die Partie nahm an Spannung und Dramatik zu. Die Torfolge trug ihren Teil dazu bei. Und diese hätte eigentlich auch anders verlaufen können. Ungewohnte Schwächen beim Siebenmeterwurf, sowie die eine oder andere ausgelassene Gelegenheit verhinderten, dass sich die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg einen Vorteil im Zwischenergebnis hätte verschaffen können.

So waren in einem Match, dass bis in Endphase eminent schnell blieb, auch die Paraden von Lukas Hurt im SG-Gehäuse immer wieder mitentscheidend, dass das Spiel hin und herging. Die Torfolge in den Schlussminuten war absolut Reif für einen Krimi.

57:07 Minuten zeigte die Hallenuhr als Lukas Tremel für Stadeln den Treffer zum 23:21 erzielte und damit den Seiferth-Schützlingen plötzlich die vierte Auswärtsniederlage in Folge drohte. Was danach kam war SG-Moral pur und plötzlich wieder lange Gesichter bei den Hausherren. Ein Doppelschlag von Moritz Panzer, der sich anscheinend die wichtigen Treffer, genau wie in der Vorwoche gegen Regensburg, für die Schlussphase aufhebt und ein verwandelter Strafwurf durch Christoph Bär und plötzlich führten die Gäste 13 Sekunden vor dem Abpfiff mit 24:23.

Nur noch 13 Sekunden und der erste Auswärtssieg ist unter Dach und Fach waren bestimmt die Gedanken bei den meisten SG-Akteuren. Doch das war genau die eine Sekunde zu viel. Der Zugriff klappte nicht und erneut Lukas Tremel sicherte nach 59:59 Minuten seinem MTV das Remis, das unterm Strich auch beiden Mannschaften gerecht wurde und mit dem auch beide im Moment gut leben können.

Die SG muss jetzt am kommenden Samstag in der Helmbrechtser Göbelhalle gegen den Bayernligaabsteiger und aktuellen Ligadritten TSV Roßtal versuchen ihren Heimnimbus zu wahren, was gegen die spielstarken Mittelfranken alles andere als leicht werden wird.

MTV Stadeln – SG Helmbrechts/Münchberg 24:24 (13:11)

SG H/M:
Hurt, Biller (Tor);
Gmach, Panzer (3), Silas Pritschet (4), Zach (3), Reif (2), Bär (3/3), Fort (2), Merz (1), Roßner (1), Jakob Pritschet (5), Heinrich.

Schiedsrichter: Donaubauer/Wille (Altenerding)

Zuschauer: 30

Zweiminuten: 6; 3.

Siebenmeter: 5/4; 6/3.

Spielfilm: 2:0, 4:2, 7:3, 8:7, 11:8, 13:11 (HZ); 14:11, 14:14, 16:15, 16:17, 18:18, 21:21, 23:21, 23:24, 24:24.