SG Regensburg II – SG Helmbrechts/Münchberg 23:23 (15:13)

Auch Sportgeschichten wiederholen sich. Völlig ausgeglichene Partie zweier gleichstarken Mannschaften. Immer enger Spielverlauf. Am Ende durch einen Doppelschlag von Jan Lad ausgeglichen, um drei Sekunden vor dem Abpfiff den entscheidenden Treffer zur 29:30 Niederlage zu kassieren. So war es in der Vorrunde in heimischer Göbelhalle und plötzlich standen damals die Seiferth-Schützlinge mit leeren Händen da.

So oder ähnlich lief es auch in Regensburg. Immer ausgeglichen zwischen zwei technisch und spielerisch jederzeit gleichstarken Mannschaften. Mit dem Unterschied, dass diesmal die Gastgeber bis auf den 10:11 Rückstand immer aus einer knappen Führung heraus agierten.

Doch plötzlich gelang Johannes Hochreuter und Adrain Meta der Doppelschlag zum 23:20. Die Hallenuhr stand auf 55:15 Minuten. Sollten just in diesem Moment alle Hoffnungen auf den angestrebten Auswärtspunkt begraben werden? Wenn ja, dann nur für Sekunden. Dann verhinderte der in der zweiten Halbzeit für seinen gut haltenden Kollegen Felix Behrens eingewechselte Lukas Hurt mit einer seiner zahlreichen Glanzparaden das mögliche 20:24 und damit den k.o. in dieser Partie.

Es folgte der Treffer von Jan Lad zum 23:21 und wenig später der Anschluss durch den wieder einmal sicher vollstreckenden Siebenmeterschützen Christoph Bär. In Reichweite des Unentschieden angelangt, waren aber die Gastgeber in Ballbesitz. Lange Sekunden, zumal die Domstädter noch eine Auszeit nahmen.

Danach agierte die SG-Abwehr einmal mehr perfekt in diesem Match, der Ballgewinn erfolgte und mit ihm die taktische Maßnahme, auch die bereits vorher mehrmals praktizierte Variante mit sieben Angreifern als Schlussoption zu ziehen. Gelang eindrucksvoll und so zielstrebig, dass der vielumjubelte und hochverdiente Ausgleich durch Jan Lad noch zwei Sekunden vor der Schlusssirene fiel.

Trainer Christian Seiferth meinte im Vorfeld: „Ein Punkt wäre Gold wert.“ Genau das ist dieser Punkt mit dem Blick auf die anderen Ergebnisse geworden. Mit jetzt 21:17 Zählern können bereits jetzt die letzten vier Mannschaften der Liga die Spielgemeinschaft aus dem Frankenwald nicht mehr einholen. Nach der Osterpause treffen die beiden Verfolger Marktsteft und Sulzbach-Rosenberg aufeinander. Gibt es in dieser Partie einen Sieger, dann stünden bereits fünf Absteiger fest. Was bleibt ist die Frage nach der Relegation. Die könnten die Seiferth-Schützlingen selber lösen, indem sie nur eines der letzten drei Spiele für sich entscheiden. Da lässt es sich aus SG-Sicht wesentlich beruhigter in die Osterpause gehen.

Vorher galt es aber noch die Partie bei 2. Garnitur der SG Regensburg möglichst ertragreich zu lösen. Dass dies zur Mammutaufgabe werden konnte, waren sich alle bei den Gästen bewusst. Denn mit Christian Peetz, David Mayer, Jakob Pritschet und Johannes Reif fehlten gleich vier Stammkräfte bzw. Leistungsträger. Bedeutete für den Rest gleich von Beginn an die Ärmel ganz weit hochzukrempeln um dagegen zu halten.

Das gelang den Frankenwäldlern bravourös. Sie ließen sich nie von den knappen Rückständen beeindrucken und hatten vor allem in den überzeugenden Julian Merz und Jan Philipp Kritzenthaler ihre treibenden Kräfte. Schnörkellos und sachlich spulten die Seiferth-Schützlinge ihr Pensum mit umgekehrten Halbzeiten herunter.

Waren es vor dem Wechsel noch die Hausherren, die eine Zweitoreführung herauswarfen. So ging der zweite Abschnitt mit der gleichen Differenz an die Gäste. Dabei hatte allerdings wieder einmal SG-Keeper Lukas Hurt seine Hände gewaltig im Spiel. Er sorgte dafür, dass der Bayernligareserve der Regensburger nur noch acht Treffer gelangen. Am Ende stand das hochverdiente Unentschieden, so dass man diesmal nicht von Glücksgöttin Fortuna sondern vielleicht eher von der Gerechtigkeitsgöttin Justitia sprechen kann.

Ein Ergebnis, dass sich beide Mannschaften nicht nur redlich verdient haben, sondern auch damit jeder seine Ziele auf seine Art weiter verfolgen kann.

Christian Seiferth war vom Auftritt seiner Jungs begeistert und lobte nach dem Abpfiff:
„Die Mannschaft hat sich für einen überragenden Fight belohnt.“

SG H/M:
Hurt, Behrens (Tor);
Kalas (3), Panzer (1), Aust, Kritzenthaler (6), Bär (4/4), Merz (4), Jakob Reif, Lad (2), Troßmann (1), Roßner (2), Gmach.

Schiedsrichter: Pignot (Anzing); Zinn (Schwabing)

Zuschauer: 100

Zeitstrafen: je 2.

Siebenmeter: je 4/4.

Spielfilm: 1:0, 5:2, 6:6, 8:8, 10:11, 13:12, 15:13 (HZ); 16:14, 19:17, 21:19, 23:21, 23:23.