Trainer Christian Seiferth trifft mit seinem Zitat unmittelbar nach dem Spiel den Nagel genau auf den Kopf:

„Aufgrund der gezeigten Abwehrarbeit hätten wir eigentlich etwas mitnehmen müssen. Uns haben aber leider im Angriff einfach die Ideen und die Tiefe in den Aktionen gefehlt – vor allem in der zweiten Halbzeit.“

Es waren verschiedene und mehrere Blickwinkel die beide Teams im Vorfeld auf diese Partie richteten. Die Gastgeber wussten genau: Eine Niederlage in dieser Begegnung wäre gleichbedeutend mit dem Abstieg in die Bezirksoberliga. Für die Gäste blieb der duale Blick auf dieses Match. Mit einem Auge auf den vorzeitigen Klassenerhalt und mit den anderen nach vorne gerichtet. Mit einem Sieg wäre beide Aufgaben erfüllt gewesen. Denn dann wäre der Kontakt zu den vordersten Rängen noch ein Stück weit enger geblieben.

Genau genommen ist nach diese Niederlage aber trotzdem noch alles möglich. Zumindest ist die Chance nach ganz vorne noch nicht vom Tisch.  Schwer genug, weil gegen alle Teams von Platz ein bis Rang drei noch gespielt werden muss, zudem in Roßtal und in Cham. Doch an einem guten Tag ist alles möglich, auch gegen diese Mannschaften, die sich allesamt noch Titelchancen ausrechnen.

Die Frankenwäldler gingen aufgrund der zurückliegenden Begegnungen mit viel Zuversicht in diese Partie, zumal Keeper Lukas Hurt nach seiner Verletzungspause wieder dabei war. Es wurde auch gleich wieder zum Rückhalt, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass auch Felix Behrens einen guten Tag erwischte.

Da war die Garantie in der Abwehr vorhanden, zumal auch die Vorderleute diesmal ihr Hauptaugenmerkt auf eine stabile Defensive richteten. Die funktionierte von Beginn an richtig gut. Die Gastgeber bissen sich die Zähne aus, fanden fast keine Lücken und was noch durchkam wurde eine sichere Torwartbeute.

In der Anfangsviertelstunde lief es auch im Angriff noch ganz ordentlich. Die herausgespielten Gelegenheiten wurde sicher verwertet. Nach 17 Minuten auswärts mit 8:3 in Führung ist ordentlich, vor allem die wenigen Gegentore. Doch mit zunehmender Spieldauer wurden die Angriffe zu sehr in die Breite angelegt. Der Druck zum Tor wurde weniger, das Tempo fehlte.

Auf der anderen Seite gelang es den Hausherren mit wenigen aber regelmäßigen Torerfolgen sich bis zum Seitenwechsel auf 9:12 heranzuarbeiten. Hätten die Angreifer hüben wie drüben ihre Aufgaben besser gelöst, dann stünde vielleicht zu diesem Zeitpunkt schon ein 12:15 oder ähnlich.. Eine Gästeführung wäre es allemal geworden, nur eben torreicher. Doch schien diese Partie eher in Richtung Regensburger Heimergebnisse zu laufen. Die Domstädter lagen bei ihren Heimspielen am Ende -egal ob Sieg oder Niederlage- schon öfter nur bei einer Trefferquote um die jeweils Mitte zwanzig.

Das hätte auch diesmal so sein können und gerne auch zu Gunsten der Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg so laufen können. Aber dann hätte man vom Ablauf her eine ähnliche Abfolge wie in den ersten dreißig Minuten in Hälfte zwei rüberretten müssen. Da kann aber weder der Pausentee Schuld gewesen sein noch die Harzproblematik, die nur derjenige verstehen kann und wird, der Spiele mit und ohne Harz schon einmal im Vergleich vor Ort gesehen hat.

Der Start in den zweiten Abschnitt lief alles andere als vielversprechend. Erst der Doppelschlag zum Anschlusstreffer, dann die Zweiminutenstrafe gegen Jonas Roßner, dann der Ausgleich und wenig später die erste Regensburger Führung. Alles in Minuten zunichte gemacht. Dann passt in solchen Momenten aber auch wirklich alles zusammen, bzw. eben auch nicht!

Der sonst sichere Siebenmeterschütze Christoph Bär scheitert diesmal bei zwei von vier Versuchen und dabei ausgerechnet bei der Möglich auf 14:14 zu stellen. Was folgte war das 13:15  zum erstmaligen Zweitorerückstand. Ab diesem Moment liefen die Gäste der Musik immer hinterher. Es waren ständig zwischen 2 und 3 Treffer Differenz, die die Seiferth-Schützlinge bis zum Abpfiff nicht mehr korrigieren konnten.

22 Gegentore in einem Auswärtsspiel. Da kann und muss der Abwehr inklusive Torstehern für vorbildliche Pflichterfüllung ein großes Kompliment gemacht werden. Wie die Angriffsleistung bei kümmerlichen 19 Toren, davon lediglich 7 im zweiten Abschnitt tituliert werden kann, da sollte sich jeder seinen Reim selber drauf machen. Von positiver Formulierung bestimmt ganz weit entfernt!

Trost bleibt somit nur wenig. Auch nicht die Tatsache, dass es beim Vergleich Abwehr/Angriff beim Auswärtsspiel und der 32:39 Niederlage in Rödental/Neustadt gerade andersherum war. Die Punkte gingen in beiden Fällen an den Gegner.

Was bleibt ist der Blick auf den kommenden Samstag und die Partie gegen Stadeln in der Helmbrechtser Göbelhalle. Dann sind die Augen auf Sieg gerichtet, um die Ziele weiterhin im Fokus zu behalten.

HANDBALL                    MÄNNER                    LL/Nord

SG Regensburg II – SG Helmbrechts/Münchberg            22:19            (9:12)

SG H/M:
Hurt, Behrens (Tor);
Panzer (2), Silas Pritschet (2), Zach (1), Aust (3/2), Kritzenthaler, Johannes Reif (4), Bär (2/2), Huber, Troßmann (1), Roßner (1), Jakob Pritschet (3), Heinrich.

Schiedsrichter: Böhme (Waltenhofen) /  Sand (Lauingen)

Zuschauer: 100

Zeitstrafen: 2; 5.

Rote Karte: Johannes Hugo (Regensburg) in der 60. Minute nach einer kleinen Rangelei

Siebenmeter: 3/2; 6/4.

Spielfilm: 0:1, 1:3, 2:7, 5:9, 8:10, 9:12 (Pause); 12:12, 15:13, 16:15, 18:15, 20:17, 22:19.