Obwohl beide Lokalrivalen wieder die 30-Tore-Marke knackten, konnten am Ende nur die Gäste jubeln.

In einer jederzeit ausgeglichenen und spannenden Auseinandersetzung nahm Hochfranken die Punkte vielleicht auch deshalb mit, weil deren Torjäger in den wichtigen, weil entscheidenden Momenten, einfach einen Schluck Zielwasser mehr getrunken hatten.

In der mit knapp 300 Besuchern gut gefüllten Helmbrechtser Göbelhalle gelang den Gästen ein Blitzstart. Ehe die Hausherren merkten wie ihnen geschah, lag die Wiedeltruppe nach drei Minuten mit 3:0 und nach acht Minuten mit 6:1 in Front. In dieser Phase schien sich ein Scheibenschießen anzubahnen, an deren Ende eine deutliche Heimpackung für die SG Helmbrechts/Münchberg II stehen könnte.

Doch Fehlanzeige! Im gleichen Maße wie sich die Gastgeber ins Spiel hineinarbeiteten, ließ bei den Gästen die Konzentration und Spielsicherheit nach. Plötzlich stand es nur noch 5:8, nach zwanzig Minuten 10:11 und nach fünfundzwanzig Minuten gar 12:12. Auholjagd erfolgreich beendet, hieß es aus heimischer Sicht. Dass es nicht noch mehr wurde lag auch daran, dass die SG II ausgerechnet 3, 4 klare Einwurfmöglichkeiten ungenutzt ließ.

Dass passierte im Umkehrfall auch den Gästen auf der anderen Seite, die manchmal etwas zu schnell versuchten abzuschließen oder den Ball bereits vorher wieder verloren. Hervorgehoben werden muss, dass die beiden Keeper Brosko (HSV) und Uzun (SG) in der Schlussphase der ersten Hälfte ihre stärksten Szenen hatten. Uzun meisterte zudem einige freie Würfe und hielt außerdem auch noch zwei Strafwürfe in überragender Manier.

So gingen die beiden Kontrahenten mit einem leistungsgerechten 13:13 in die Pause und kamen mit noch mehr Vehemenz wieder zurück. Insgesamt 10 Treffer in nur sechs Minuten ergaben beim 17:20 wieder eine 3-Tore-Gästeführung. Vor allem Lucas Sturm und Philipp Mocker drückten in diesem Abschnitt der Partie ihren Stempel auf.

Zwar blieben die Gastgeber weiter auf Tuchfühlung, aber mehr sollte es nicht werden. Zumal die HSV aus ihren Fehlern aus Hälfte eins gelernt hatte. Hochfranken bestimmte den Rhythmus, die Gastgeber versuchten mitzugehen. Doch sah dies auf SG-Seite nicht mehr so locker wie in den ersten dreißig Minuten aus. Die schnelle und abwechslungsreiche Partie hatte Kraft gekostet.

Damit konnte der in Führung liegende Gast wesentlich besser mit umgehen, als die sich jetzt ständig in der Verfolgerrolle befindliche Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg.

So nutzte Hochfanken die Gunst der Stunde und setzte sich zwischen der 40. und 47. Minute von 20:22 auf 20:28 ab. Damit war die Vorentscheidung in dieser Begegnung gefallen. Trotzdem gaben die Hausherren im Endspurt nochmals alles, um nach gutem und ausgeglichenen Spiel auch mit einem achtbaren Ergebnis über die Ziellinie zu gelangen.

Den Durchhänger Mitte der zweiten Hälfte hätte es aus heimischer Sicht nicht gebraucht, denn nur der allein war verantwortlich, dass die Partie zwischendurch klar auf Hochfrankenseite kippte.

Die Gäste hatten sich unterm Strich aber diesen Erfolg in einem jederzeit hochinteressanten Derby verdient und damit erst einmal den Platz an der Spitze gesichert, währen die zweite Garnitur der Frankenwäldler mit jetzt 6:6 Punkte im Tabellenmittelfeld angekommen ist.

Neben den bereits erwähnten Torhütern Miroslav Brosko (HSV) und Cenk Uzun (SG II) überzeugten noch Zdenek Danielka, Lucas Sturm, Philipp Mocker und Tim Herkt bei den Gästen, während aus einem geschlossenem Mannschaftsauftritt mit insgesamt zehn Torschützen auf SG-Seite noch Christoph Huber mit 8 sowie Jan Philip Kritzenthaler, Jakob Reif und Stefan Baumgärtel mit je 4 Treffer herausragten.


SG Helmbrechts/Münchberg II – HSV Hochfranken            31:34        (13:13)

SG H/M II:
Cenk Uzun, Roch (Tor);
Huber (8), Opel (2), Sammet (3), Kritzenthaler (4), Leupold (1), Mayer (1), Gmach, Jakob Reif (4), Kramß (1), Köhler, Baumgärtel (4/3), Schneider (3).

HSV Hochfranken:
Brosko, Schnabel (Tor);
Scherdel (1), Dietel (3), Meinel (2), Bartos (1), Danielka (7), Sturm (7), Dirr, Mocker (5), Wolf, Herkt (8/3).

Schiedsrichter:  Rank/Weber (Hof) hatten die faire Partie jederzeit im Griff

Zuschauer:  280

Zeitstrafen: je 3

Siebenmeter: 4/3; 6/4.

Spielfilm: 0:3, 1:6, 4:7, 6:10, 10:11, 13:13 (HZ); 15:14, 16:16, 16:19, 18:21, 22:23, 22:28, 26:29, 29:33, 31:34.