Bis auf die Partie SG Auerbach/Pegnitz gegen SG DJK Rimpar II, die am 21. Dez. ausgetragen wird, endet die Vorrunde der Handball Oberliga Nord der Männer an diesem Wochenende. Dass die Entscheidung, wer als Tabellenführer in die Weihnachtspause geht, am Sonntag ab 12:00 Uhr in der Erlanger Karl-Heinz-Hiersemann Halle zwischen dem aktuellen Spitzenreiter HC Erlangen III und dem direkten Verfolger SG Helmbrechts/Münchberg fallen würde, hatten wohl die Meisten so nicht auf dem Schirm.
Der HC Erlangen III, der seine Mannschaft am 11. September 2024, also noch vor Beginn der Saison 2024/2025 aus der Handball Regionalliga zurückgezogen hat, möchte natürlich gerne wieder ins bayerische Handballoberhaus zurückkehren. Das Personal dazu ist auf jedem Fall vorhanden, zumal -je nachdem wie es die betreffenden Spielpläne zulassen- auch immer wieder Spieler aus der männlichen A-Jugend eingesetzt werden, die aktueller Tabellenführer der Handball Bundesliga sind.
Da können die Universitätsstädter momentan aus den Vollen schöpfen und wissen dies von Spieltag zu Spieltag immer geschickt zu nutzen. Diese Möglichkeiten besitzen die Frankenwäldler nicht einmal annähernd. Gerade deshalb ist es umso bemerkenswerter, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Schützlinge von Christian Seiferth dem Tabellenführer bis auf einem Zähler auf die Pelle gerückt sind.
Allein diese Tatsache ermöglicht es, mit einem SG-Sieg in Erlangen am Sonntag den Spitzenreiter zu stürzen um dann über die Feiertage selber von ganz oben in der Tabelle zu thronen. Machbar? Vielleicht an einem guten Tag und auch nur dann, wenn die Gastgeber nicht in Topbesetzung auflaufen können. Steht die zur Verfügung, dann dürfen keine Zweifel aufkommen, wer am Sonntag nach Abpfiff als Sieger die Karl-Heinz-Hiersemann Halle verlässt.
Silas Pritschet, der auf der Rechtsaußenposition bei der SG immer wieder seine Gefährlichkeit unter Beweis stellt und auch gegen Lauf/Heroldsberg sechsfacher Torschütze war sieht es so: „Auf dem Spielfeld zählt nur eins. Jeder Ball ist unsere Chance.“ „Es wird extrem wichtig unsere technischen Fehler zu minimieren und unsere Abwehrleistung zu maximieren.“ Das könnte Schritte zum Erfolg werden.
Denn schon allein die bisherigen Erlanger Ergebnisse vor eigenem Publikum lassen aufhorchen. Eine makellose Bilanz mit vier Siegen, die alles andere als knapp ausfielen. Mit 35:24 gegen den MTV Stadeln, 41:31 gegen die SG Auerbach/Pegnitz, 40:28 gegen den Tabellendritten SG DJK Rimpar II und 41:21 ggegen die DJK Waldbüttelbrunn II wurden die Gäste mit richtigen Packungen auf die Heimreise geschickt. Droht ähnliches Schicksal den Mannen aus Helmbrechts und Münchberg? Vielleicht möglich.
Dazu braucht es allerdings einen erneuten Sahnetag des HC-Ligarekordangriffs und vielleicht einen rabenschwarzen Tag der Gästeabwehr, die eine der zuverlässigsten der Liga stellt. Stellt man im direkten Vergleich das Torverhältniss beiden Kontrahenten gegenüber, dann zieht die SG mit 280:274 mit 6 Treffern plus gegenüber dem HC Erlangen III mit 336:251 und 85 Tore plus deutlich den Kürzeren.
Was aber auffällt ist die Tatsache, dass die SG in dieser Saison in der Fremde erst einmal als Verlierer die Halle verlassen musste. Beim 32:38 war es der aktuelle Dritte SG DJK Rimpar II, der die Frankenwäldler in die Schranken verwies. Schlechtes Omen, dass es gerade ein Mitkonkorrent aus dem Führungstrio der Liga war, der die SG in der Fremde stoppte? Da ist dann vielleicht auch ein Stück weit „Sportlerdenken“ dabei.
Fakt ist, dass Christian Seiferth mit seiner Truppe am Sonntag ohne den ganz großen Druck ins Match gehen kann, weil es für die Frankenwäldler absolut nichts zu verlieren gibt. Die Mannschaft hat bisher eine ausgezeichnete Saison gespielt, die ein ganzes Stück über den eigenen Erwartungen steht. Man weiß in heimischer Region sehr wohl, wie man sich selber einzuschätzen hat. Da ist ein Platz in der vorderen Tabellenhälfte Ziel. Wenn man von Verletzungen verschon bleibt und die Formkurve hoch gehalten wird, ist vielleicht sogar eine Platzierung unten den ersten Vier möglich. Meisterschaft oder Vizemeisterschaft, die zur Regionalliga-Relegation berechtigt, hat die SG als Saisonziel nie vorgegeben, weil das wahrscheinlich auch ein Regal zu hoch gegriffen wäre.
Die Entscheidung darüber fällt aber nicht im stillen Kämmerlein oder an Stammtischen, sondern einzig und allein auf dem Parkett. Da wären die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg aber die Letzten die es ablehnen würden ganz vorne in der Tabelle mitzumischen, wenn die Gunst der Stunde dies zulassen sollte.
Mit einer spannenden Auseinandersetzung, die der Partie Erster gegen Zweiter am Ende auch gerecht wird, sollte auf jedem Fall zu rechnen sein. Die SG wird mit stimmgewaltigen Anhang nach Erlangen fahren und möchte sich schon jetzt bei ihren Fans für die Unterstützung bedanken.
Trainer Christian Seiferth hat mit seinen Jungs in dieser Saison bisher komplett überzeugt und würde natürlich nur allzu gerne diese glänzende Vorrunde am Sonntag mit dem Sahnehäubchen abschließen.
„Den Beweis, dass wir „Spitzenspiel“ können, sind wir uns noch schuldig. Ich bin aber überzeugt, dass jeder in der Truppe Bock drauf hat, das Spiel anzugehen – auch wenn es am Sonntag pünktlich zum High Noon stattfindet.“ So Seiferth zusammenfassend.
gez. Karl-Heinz RUCKER
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Samstag 13.12. – Heimspiel in Helmbrechts
12:45 Uhr männliche B gegen TSV Lengfeld
Samstag 13.12. – Auswärts
12:30 Uhr Herren 3 bei der HSG 2020 Fichtelgebirge 2
14:30 Uhr Damen 2 bei der HSG Fichtelgebirge
16:30 Uhr Herren 2 bei der HSG 2020 Fichtelgebirge
Sonntag 14.12. – Auswärts
11:00 Uhr männliche D bei der HSG Fichtelgebirge
12:00 Uhr Herren beim HC Erlangen 3
12:30 Uhr männliche C bei der HSG Fichtelgebirge 2
13:00 Uhr weibliche A beim HSV Hochfranken
14:00 Uhr männliche A beim TSV Hof 1861
15:00 Uhr weibliche C beim FC Burlafingen
