Das Heimspielwochenende für die SG-Mannschaften in der Helmbrechtser Göbelhalle steht unter dem Motto „Städtewettkampf“.

Während am Samstag die beiden Landesligateams die Mannschaften des TV 1861 Erlangen-Bruck empfangen, gastieren am Sonntag bei den beiden SG-Bezirksoberligisten die Teams der HSG 2020 Fichtelgebirge. Interessante und vor allem richtungsweisende Begegnungen im Hinblick auf den Saisonendspurt.

Ligasechster gegen Achter heißt es ab 19:45 Uhr, wenn die beiden Männermannschaften in der Landesliga/Nord die Klingen kreuzen. Während die Gastgeber mit postiven Punktekonto vor den Universitätstädtern liegen, haben die Gäste von allen Kontrahenten mit negativem Punktekonto das beste Torverhältnis. Minus 8 Treffer bei immerhin nur 12:22 Punkten.

Ohne die jeweiligen Aufstellungen genau zu durchleuchten, liegt dies in erster Linie wohl daran, dass der heutige Gast sämtliche Zähler in eigener Halle eingefahren hat. Dies teilweise sogar recht klar. So traf es neben dem TV Marktsteft (32:19), die HSG 2020 Fichtelgebirge (31:17) auch die SG Helmbrechts/Münchberg mit 31:19.

Genau diese deutliche Niederlage liegt den Frankenwäldlern noch immer im Magen, weshalb heute die Revanche angestrebt wird. Revanche heißt aber nicht unbedingt den Gast ebenso klar aus der Halle zu schießen. Nein, jetzt geht es in die heiße Phase der Saison und da zählen in ersten Linie Punkte und nicht Ergebnisse, die einen Kantersieg im Schlepptau hinter sich herziehen.

Alle Pluspunkte in eigener Halle gesammelt und im Umkehrfall auf des Gegners Parkett bisher ohne Zähler geblieben. Das steht bei der Bayernligareserve der Brucker. Diese Statistik soll möglichst auch noch heute nach dem Abpfiff Bestand haben. So hätten es gerne Verantwortliche und Aktive auf heimischer Seite.

Die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg weisen nach einer glänzenden Vorrunde mit 14:8 Punkten jetzt ein Rückrundenkonto von 4:8 auf. Mit einem Rückblick auf die Spiele könnte fast den Eindruck entstehen, als eifern irgendwie die Seiferth-Schützlinge dem heutigen Gast  nach. Zumindest was die Rückrundenstatistik betrifft. Bisher sechs Spiele absolviert. Davon vier Auswärts mit der Bilanz von 0:8 und zwei Begegnungen daheim mit 4:0 Punkten.

Die Statistiken und bisherigen Ergebnisse in einen Topf geworfen, umgerührt und ausgeschöpft. Dann müsste eigentlich der Sieger heute SG Helmbrechts/Münchberg heißen. Die Erkenntnis, dass Statistiken ab und an ihre Ausreißer besitzen und Serien irgendwann zu Ende, ist so neu nicht.

Deshalb sind beide Rivalen gut beraten, wenn sie das Bisherige so zur Kenntnis nehmen, aber keinesfalls auf eine Fortführung hoffen müssen. Beide Mannschaften wissen genau, was die Stunde im Moment schlägt und beide wissen, dass für sie heute die Zielvorgabe auf einem doppelten Punktgewinn liegen muss.

Im Klartext: Der TV 1861 Erlangen-Bruck steht mit 12:22 Zählern punktgleich mit HaSpo Bayreuth II und dem TV Marktsteft auf Abstiegsrängen und kann nur mit einem Erfolg wieder etwas zuversichtlicher auf die letzten vier Saisonspiele schielen.

Das können auf der anderen Seite im Moment noch die Schützlinge von SG-Trainer Christian Seiferth, die mit 18:16 Punkten sogar im postiven Bereich liegen. Mit einem heutigen Erfolg könnten die Gastgeber ihr Konto auf 20:16 ausbauen, um dann in den ausstehenden Partien nicht zwingend in jedem Match unter Druck zu stehen.

Allein diese Gegenüberstellung zeigt, welche Spannung über dem heutigen Treffen liegt. Interessant wird werden, in welcher Besetzung die Gäste auflaufen können und ob ihnen die bestmögliche Truppe zur Verfügung stehen wird.

Auf SG-Seite hofft man, dass die Erkrankten und Verletzen der letzten Woche zurückkommen oder zumindest schon ein Teil wieder einsatzfähig ist. Spannende Konstellation im Vorfeld. Nach dem Abpfiff hätte dann wohl jeder gerne, dass sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist.

Zwei Punkte sind es, die Trainer Christian Seiferth im Hinblick auf dieses Spiel hervorhebt:
„Wir müssen als Team zu 100 % zusammen stehen. Der Hexenkessel muss mal wieder so richtig auf Temperatur gebracht werden“.

Mindestens genauso viel Pfeffer steckt im Vorfeld der Partie der beiden Damenteams, die bereits ab 17:45 Uhr im Spitzenkampf der Landesliga Nord aufeinandertreffen. Vor Wochenfrist hielt die SG plötzlich über Nacht alle Trümpfe in eigener Hand.

Erlangen-Bruck als Ligazweiter gewann den direkten Vergleich daheim gegen den Spitzenreiter TV Marktsteft. Danach war und ist jetzt der TV 1861 Erlangen-Bruck selbst wieder Tabellenführer und Marktsteft in der Verfolgerrolle.

Das allerdings nur, weil die SG-Damen die Chance nicht beim Schopfe packten. Mit einem Sieg am vergangenen Sonntag in Wendelstein wären sie nämlich selber auf Rang zwei gehüpft und hätten heute die große Gelegenheit besessen, mit einem weiteren doppelten Punktgewinn den Platz an der Sonne zu erklimmen.

Mit einer 19:29 Niederlage beim eminent heimstarken TSV Wendelstein war dieser Traum aber schnell vorbei. An diesem Wochenende werden die Karten deshalb wieder neu gemischt.

Marktsteft dürfte dabei im Heimspiel gegen die TSG Estenfeld die vermeintlich leichtere Aufgabe zufallen. Im heutigen Aufeinandertreffen in der Göbelhalle gibt es für die beiden Rivalen im Führungstrio der Liga tatsächlich Rechenbeispiele zuhauf, die an dieser Stelle noch gar nicht komplett bis zum Ende durchgedacht werden können. Auch deshalb nicht, weil anscheinend in dieser Spielzeit in der Landesliga wirklich jeder jeden schlagen kann und damit Überraschungen nahezu jeden Spieltag begleiten.

Die Experten, die vor der Saison mit einem Titelträger mit vielleicht maximal 5 Minuspunkten am Ende rechneten, sehen sich bereits jetzt eines Besseren belehrt. Marktsteft mit aktuell neun Verlustpunkten, Erlangen-Bruck mit acht und die SG mit sieben, liegen nach Hälfte der Rückrunde jetzt schon deutlich über der vorausgedachten Zahl.

Schon heute wird das Minuskonto, zumindest von einer Mannschaft, weiter belastet. Im Aufeinandertreffen zwischen der SG und dem TV 1861 Erlangen-Bruck ist von Remis über Sieg bis zur Niederlage für die Beteiligten wieder einmal alles drin.

Mit einem Brucker Erfolg stünden die Erlanger plötzlich auch wieder mit den wenigsten Verlustpunkten ganz vorne. Die SG wäre im Falle eine Niederlage mit dem TV Marktsteft nach Verlustpunkten dann punktgleich und aufgrund des verlorenen direkten Vergleich gegen die Unterfranken vielleicht auch schon aus dem Titelrennen.

In der Vorrunde behielten die Schützlinge von Trainer Christopher Seel in Bruck knapp die Oberhand. Sollte ihnen heute ein zweites Mal dieses Kunststück gelingen, dann hätten nach diesem Spieltag die Frankenwäldlerinnen weiterhin nur sieben Minuszähler und dann plötzlich erneut wieder alles in eigener Hand.

Spannender waren die Voraussetzungen für ein Spitzenspiel in einer Dreierkonstellation wohl selten. Was jetzt noch fehlt, ist aufgrund der Bedeutung der beiden heutigen Begegnungen eine sehr gut gefüllte Göbelhalle und die entsprechende Unterstützung für die beiden SG-Landesligateams.

Trainer Christopher Seel im Hinblick auf die Begegnung:
„Trotz der Niederlage gegen Wendelstein, ist dies heute ein Spitzenspiel und das wollen wir unbedingt gewinnen. Dazu müssen wir aber in vielerlei Hinsicht anders auftreten als letzte Woche. Dass wir das können, davon bin ich überzeugt, vor allem wenn hoffentlich alle Verletzten aus der Vorwoche trotzdem an Board sind, kann das Ziel nur Heimsieg heißen.“

Zwei Derbys stehen am morgigen Sonntag auf den Programm, wenn sowohl die 2. Männer- wie auch die 2. SG-Damenmannschaft die HSG 2020 Fichtelgebirge empfängt.

Um 14:00 Uhr beginnen die Damen, die zwischenzeitlich mit einer kleinen Negativserie von 1:9 Punkten im Minusbereich angelangt sind und in der Tabelle aktuell mit 14:16 Zählern Rang fünf gegenüber 13:17 Punkten und Platz sechs bei den Fichtelgebirglern belegen. Was läge da nicht näher, als den Heimvorteil zu nutzen, um endlich einmal wieder einen Sieg einzufahren.

Der klappte im Hinspiel mit dem 33:21 im Fichtelgebirge noch recht deutlich, doch zwischenzeitlich scheint die SG-Reserve etwas aus dem Tritt geraten zu sein. Auch deshalb, weil oft kein kompletter Kader zur Verfügung stand. Aber auch die Gäste waren nicht frei von Sorgen. Auch sie rissen mit 3:9 Punkten in jüngster Vergangenheit keine Bäume aus, sodass aufgrund der aktuellen Instabilität beider Kontrahenten wohl heute eher wieder einmal die Tagesform über Sieg und Niederlage entscheidet.

Wenn nicht jetzt, wann dann? Das ist die berechtigte Frage, die sich die 2. SG-Männermannschaft vor dieser Partie mit dem noch sieglosen Ligaschlusslicht HSG 2020 Fichtelgebirge II stellen muss. Schon in der Vorrunde denkbar knapp mit lediglich einem Tor Unterschied erfolgreich, sollte doch morgen der Heimvorteil den Ausschlag geben, um diesen Erfolg auch im Rückspiel zu wiederholen.

Während für die Gäste der Ligaverbleib dann in immer weitere Ferne rücken würde, könnten die Gastgeber erst einmal durchschnaufen. Alles andere als ein Heimerfolg würde die SG-Reserve immer tiefer in den Ligakeller treiben. Mit diesem Gedanken mag sich wohl bei den Frankenwäldlern vor dieser Partie berechtigterweise niemand so richtig beschäftigen. Heimvorteil nutzen – Sieg einfahren, das ist deshalb die morgige Zielsetzung aus Sicht der Gastgeber.

Außerdem kommt es zu folgenden Nachwuchsbegegnungen:

Samstag 18.3. – Heimspiele in Helmbrechts

12:15 Uhr weibliche C2 gegen TV Ebern

14:00 Uhr weibliche A gegen TSV Wendelstein

16:00 Uhr weibliche C gegen TG Höchberg

Auswärts

12:00 Uhr männliche D beim HSV Hochfranken

 

Sonntag 19.3. – Heimspiele in Helmbrechts

10:15 Uhr männliche C gegen HG Amberg

12:00 Uhr männliche A gegen TSV Hof 1861