Bedingt durch die zurückliegenden coronabedingten Ausfälle greifen die Herren der SG Helmbrechts/Münchberg auch am Osterwochenende in den Punktspielbetrieb ein.

Am morgigen Samstag geht die Reise an die Tauber und dort treffen die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth ab 19:30 Uhr auf den aktuellen Tabellenführer der Landesliga Nord, den TSV 2000 Rothenburg. Dann allerdings wieder nicht in Bestbesetzung, weil voraussichtlich Kritzenthaler und Mayer fehlen werden.

Handball bei der Spielgemeinschaft Helmbrechts/Münchberg und das Jahr 2022, das passt bisher ausgezeichnet. Noch immer sind die Männer der SG in diesem Kalenderjahr ungeschlagen. Just in diesem Moment steht die schwere Auswärtsaufgabe beim Spitzenreiter an und damit ein doch etwas größerer Stolperstein im Weg.

Da lohnt es sich im Vorfeld, die Situation an der Tabellenspitze einmal etwas konkreter zu betrachten. Rothenburg ist aktueller Tabellenführer mit einem Zähler Vorsprung vor der 3. Garnitur des Bundesligisten HC Erlangen.

Genau diesem HC Erlangen III hat die SG Helmbrechts/Münchberg in dieser Spielzeit mit dem Remis in Erlangen und dem knappen Heimsieg insgesamt 3 Punkte abgeknöpft. Darin liegt auch ein Stück weit die Begründung, warum Rothenburg überhaupt noch Tabellenführer ist. Denn Rothenburg hat beim HC Erlangen III verloren und jetzt am Wochenende im Spitzenspiel daheim wieder nur unentschieden gespielt. Der direkte Vergleich geht somit an Erlangen. Zudem könnten die Universitätsstädter selber vorne liegen, hätten sie in der Vorwoche im direkten Aufeinandertreffen in Rothenburg in den Schlussminuten die komfortable 27:23 Führung nicht noch abgegeben, um sich letztlich mit einem 27:27-Remis begnügen zu müssen.

Ob Unvermögen oder Pech auf der einen Seite und nimmermüder Einsatz und Kampfeswille bei den Taubenstädtern letztlich der Hauptgrund für diesen Spielausgang waren, bleibt dahingestellt. Fakt ist, dass Rothenburg dadurch seinen hauchdünnen Einpunktevorsprung behaupten konnte, ohne in den letzten beiden Begegnungen einmal als Sieger die Halle verlassen zu haben.

Denn vor dem Remis gegen Erlangen III setzte es bei der HSG Fichtelgebirge eine knappe 25:27 Niederlage. Schwächelt der Spitzenreiter? Eine Frage die wohl eher mit einem Nein beantwortet werden kann. Zumal deshalb, weil die beiden letzten Rothenburger Gegner alles andere als zur Laufkundschaft der Liga gehören.

Wegen der Tabellenkonstellation und der Tatsache, dass die Tauberstädter die Meisterschaft und den damit verbundenen Bayernligaaufstieg fest im Visier haben, kann der TSV 2000 Rothenburg keine weiteren Geschenke verteilen. Wenn die Gastgeber dies als Ziel- und Umsetzung für das heutige Match auf ihre Agenda geschrieben haben, könnte sich die SG Helmbrechts/Münchberg eigentlich die Fahrt nach Mittelfranken sparen.

Doch wer die Schützlinge von Trainer Christian Seiferth kennt, Ehrgeiz von Trainer und Team richtig einschätzt, der weiß genau, dass die bevorstehende Auswärtsaufgabe für die Frankenwäldler eher als weiterer Ansporn für einen guten Gesamtauftritt gilt. Freilich werden am Ende keine Tränen kullern, sollte die zurückliegende Serie ohne Niederlage im Spieljahr 2022 morgen beim Spitzenreiter gestoppt werden.

Doch bis und ob es überhaupt soweit kommt, dürfte die SG passende Antworten im Reisegepäck dabei haben. Erst am Vorwochenende hat die Mannschaft bei Erlangen-Bruck II gezeigt, zu was sie in jeder Minute eines Spiels zu leisten imstande ist.

Ruft man sich zudem noch einmal die Vorrundenbegegnung in der Helmbrechtser Göbelhalle ins Gedächtnis zurück, wo man bis Mitte der zweiten Halbzeit einen gleichwertiger Gegner abgab, dann fährt man durchaus zuversichtlich an die Tauber. Die Partie ging seinerzeit erst in der Schlussviertelstunde an die Gäste, weil diese ihre Chancen verwertet und die Gastgeber im Umkehrfall liegen gelassen haben.

Versucht die SG zudem das Niveau wieder über 60 Minuten hochzuhalten und wie in der Vorwoche alles bis zum Schlusspfiff abzurufen, dann werden die Gäste auch morgen bis auf die Ziellinie an einer Überraschung schnuppern dürfen.

Trainer Christian Seiferth vor dem Spiel:
Wenn unsere Serie auch morgen halten würde, dann wäre das ein geiles Ding. Allzuviele Fehler werden wir uns dann aber nicht leisten können.


Alle anderen SG-Teams sind am Osterwochenende spielfrei und dürfen dabei nochmals Kräfte für einen eng gestrickten Restspielplan tanken.