Letztes Auswärtsspiel in der Saison 2022/2023 für die beiden Landesligateams der SG Helmbrechts/Münchberg. Es wird ein stimmgewaltiger Auswärtsauftritt, denn die Frankenwäldler werden von einer großen Fanschar begleitet. Die bietet den dringend benötigten Rückhalt, wenn beiden Mannschaften heute in der Oberpfalz beim heimstarken HC Sulzbach-Rosenberg Farbe bekennen müssen.

Gemütlich zurücklehnen und frei von der Seele wegspielen können die Männer, wenn um 18:00 Uhr das vorletzte Punktspiel der laufenden Serie angepfiffen wird. Die Seiferth-Truppe hat eine hervorragende Saison abgeliefert und am Vorwochenende mit dem Derby-Kantersieg gegen die HSG Fichtelgebirge den vorzeitigen Klassenerhalt geschafft.

Das muss man sich einmal genau vor Augen halten. Gespielt wird in einer Zwölferliga. Der Erste steigt in die Bayernliga auf, der Zweite bestreitet die Relegationsspiele zur Bayernliga. Ab Rang acht steigen fünf Mannschaften direkt in die jeweiligen Bezirksoberligen ab und der Tabellensiebte muss in die Abstiegsrelegation.

Genau genommen ist es der Wahnsinn wenn man bedenkt, dass nur die Plätze drei, vier, fünf und sechs sicher auch in der kommenden Spielzeit den Stempel Landesligist auf ihrem Briefkopf tragen dürfen. Da können Spieler und Verantwortliche auch ein Stück weit stolz auf das Geleistete sein. Zwei Spieltage vor Saisonschluss steht die SG mit 23:17 auf Rang fünf, auf einem dieser sicheren Plätze.

Doch Trainer Christian Seiferth und seine Mannen haben sportlichen Ehrgeiz zuhauf, um jetzt nicht einfach nur noch Dienst nach Vorschrift abzuliefern. Ganz im Gegenteil. Sollte in Sulzbach-Rosenberg und dann auch noch das letzte Spiel daheim gegen HaSpo Bayreuth II gewonnen werden, dann können man sich sogar noch um ein oder zwei Plätze in der Tabelle verbessern. Anreiz genug, um diese Chance in Angriff zu nehmen.

Allerdings müssen sich die Gäste heute auf erhebliche Gegenwehr gefasst machen. Die Gastgeber stehen mit 16:24 Punkten auf Rang acht, einem direkten Abstiegsplatz. Jedoch haben die Herzogstädter im Moment die bestge Ausgangsposition, um den um nur zwei Punkte besser platzierten TV Marktsteft noch einzuholen und damit auf den Relegationsplatz vorzustoßen. Bleibt der HC auf Rang acht, dann gehört er zu den fünf festen Absteigern.

Der letzte Strohhalm. Genau das ist die Ausgangslage für die heutige Partie. Es muss ein Sieg gegen die Frankenwäldler her, um die Entscheidung auf den letzten Spieltag zu vertagen. Die SG wird also heute auf einen Gegner treffen dem eigentlich jedes Mittel recht sein muss, um die Punkte in heimischer Krötenseehalle zu behalten.

So oder so ähnlich sieht es auch Trainer Christian Seiferth im Hinblick auf diese Partie:

„Sulzbach steht mit dem Rücken zur Wand. Uns erwartet eine extrem heiße Kiste. Es wird darauf ankommen, wie sehr wir als Team bereit sind diesen Fight anzunehmen.“

Wesentlich besser schaut es aktuell für die Sulzbacher Damen aus, die bereits ab 16:00 Uhr auf den aktuellen Tabellenführer aus dem Frankenwald treffen. 26:14 Punkte und Rang fünf sollten reichen, um auch im nächsten Jahr Landesliga zu spielen. Doch um hundert Prozent sicher zu sein brauchen die Oberpfälzer noch einen Erfolg, damit sie nicht noch von HaSpo Bayreuth eingeholt zu werden.

Die Wagnerstädterinnen haben noch ein Nachholspiel zu bestreiten und könnten bei drei Siegen und gleichzeitigen zwei Niederlagen von Sulzbach-Rosenberg noch an den Herzogstädterinnen vorbeiziehen.

Was bedeutet das eigentlich für die Schützlinge von SG-Trainer Christopher Seel. Ausgerechnet sie müssen noch gegen die beiden Rivalen um den Abstiegsrelegationsplatz antreten. Gegen HaSpo Bayreuth zum Saisonabschluss am 30. April in der Münchberger Gymnasiumhalle und eben heute in der Oberpfalz.

Da wartet der erste von zwei ganz dicken Brocken bereits heute auf die SG. Die wiederum hat absolut nichts zu verschenken, wenn sie ihren Platz an der Sonne bis ins Ziel verteidigen will. Trotzdem wird man sich gerade heute ganz warm anziehen müssen, denn schon beim 24:21 Vorrundenheimerfolg waren die heutigen Gastgeberinnen ein starker Gegner.

Da könnte man aus Sulzbacher Sicht daheim noch einen draufpacken und den Spitzenreiter heute mal richtig ärgern. Droht da eventuell sogar heute der Verlust der Tabellenführung? Der HC wird mit Sicherheit dieses Vorhaben auf seiner Agenda haben. Die Gäste sind somit hinreichend gewarnt.

Doch die Mädels um die Routiniers Kathrin Kieser und Denise Hüttel werden alles im Reisegepäck dabei haben, nur keine Angst vor einem Schiffbruch. Brauchen sie auch nicht, zumal die letzten Auftritte richtig stark waren. Ob bei den Kantersiegen bei den Nachholbegegnungen in fremden Hallen oder am Vorwochenende daheim bei der Aufholjagd gegen den MTV Pfaffenhofen.

Es war die eigene Handschrift die diese Partien geprägt hat und das sollte auch heute nicht anders werden. Zudem war diese Handschrift dafür verantwortlich, dass zwei Spieltage vor Saisonende unabhängig von den Ergebnissen zumindest schon der zweite Tabellenplatz gesichert ist. Dieser Rang berechtigt zu den Relegationsspielen um den Bayernligaaufstieg. Allein das ist schon als Riesenerfolg der jungen SG-Mannschaft, die über die gesamte Saison zum Spitzentrio der Liga gehörte.

Trotzdem hätte SG-Trainer Christopher Seel aus seiner Sicht für dieses letzte Auswärtsspiel keinen schwierigeren Gegner als Sulzbach-Rosenberg bekommen können. Deshalb zitiert er:

„Sie sind zu Hause extrem stark, dazu das einzige Mal in der Saison mit Harz und für die Oberpfälzerinnen geht es noch um wichtige Punkte um der Abstiegsrelegation aus dem Weg zu gehen. Aber wie dem auch sei, wir sind jetzt nicht den langen harten Weg eine ganze Saison gegangen um nun einzuknicken. Unsere Zielsetzung ist ganz klar ein Auswärtssieg, egal wie schwer es uns noch einmal gemacht wird.“