Geht es um´s Tore verhindern, dann gehört der erste Blick Maxim Pankraz und David Klima. Das sind die Toptorjäger bei der SG Auerbach/Pegnitz, Auswärtsgegner der SG Helmbrechts/Münchberg am morgigen Sonntag ab 16:30 Uhr in der Auerbacher Helmut-Ott-Halle.
Beide sind zusammen fast immer für um die 15 Treffer gut. Zuletzt, bei der deutlichen 31:41 Niederlage beim Meisterschaftsmitfavoriten HC Erlangen III, netzten sie zusammen sogar zwanzigmal ein. Da kommt geballte Kraft auf die SG zu, die es in den Griff zu bekommen gilt. Auch deshalb, weil die Gastgeber gewohnt sind, einen schnellen und kraftvollen Handball zu spielen und so fast immer die 30 Tore erreichen oder überschreiten.
Diese Zahlen gilt es aus SG-Sicht zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend respektvoll zu behandeln. Es gibt aber bekanntlicherweise auch noch eine zweite Seite der Medaille und das ist die sehr stabile Abwehr der Frankenwäldler. Sie wird Lösungen parat haben und den Gastgebern ein System gegenüberstellen mit dem man jederzeit in der Lage ist, auch Torjäger und Einzelkönner unter Kontrolle zu bringen.
Das dies bei Ausnahmespielern wie Klima und Pankraz nicht so einfach ist, durchaus verständlich. Vielleicht besteht aber gerade hier die Möglichkeit die Hebel anzusetzen. Das Auerbach/Pegnitzer Spiel lebt in erster Linie von Wurfkraft und Tagesform der beiden Torjäger. Können die Kreise eingeengt werden, dann steigen im Umkehrfall die eigenen Chancen.
Ist hinten erst einmal der Laden dicht, entwickelt sich das Spiel nach vorne zwar nicht von selbst. Aber die Gelegenheiten für einen geordneten Aufbau lassen sich so wesentlich besser auf die Platte bringen. Auf jedem Fall haben die zurückliegenden Begegnungen in der Oberpfalz gezeigt, dass der Heimerfolg immer dann nahe rückt, wenn die Kreise der beiden Torjäger und Spielmacher nicht entscheidend und vor allem rechtzeitig eingeengt werden konnten. Das muss die SG in den Griff bekommen und dann muss man seine eigenen Stärken einbringen.
Dazu gehört ein durchschlagskräftiges Angriffs- und Positionsspiel mit druckvollen und zählbaren Abschlüssen. Denn trifft man in Auerbach und steuert dann selbst die 30iger Toremarke an, dann steigen die Chancen um etwas Zählbares mitzunehmen. In der Vorsaison war das bei der 26:30 Niederlage eben nicht der Fall. In der Spielzeit 2023/2024 hat das beim 34:30 Auswärtssieg hervorragend funktioniert.
Das alles auf dem Schirm können in der Summe zwei Sachen am Ende von entscheidender Bedeutung sein. Die Kontrolle in der eigenen Abwehr über die gegnerischen Spitzenakteure und die eigene Treffsicherheit. Dann könnte ein Schuh daraus werden und die Fahrt ins Oberpfälzer Land eventuell zu einem erfolgreichen Sonntagsauftritt.
Der Blick auf die Tabelle bringt nach vier Spieltagen wenig, weil sowohl die 7:1 Punkte für die Frankenwäldler wie auch das ausgeglichene Punktekonto von 4:4 Zählern bei den Gastgebern nur als Momentaufnahmen gelten. Auffällt allerdings die aktuelle Ausgeglichenheit bei der Spielgemeinschaft aus Auerbach und Pegnitz, die sowohl auswärts wie daheim bisher je einmal gewonnen und je einmal verloren hat. Der Vergleich mit der SG hinkt, weil die Seiferth-Schützlinge erst einmal in der Fremde auf´s Parkett mussten und dort beim MTV Stadeln ein Remis erzielten, das zum momentanen Zeitpunkt nicht so richtig eingeordnet werden kann.
Die Karten werden für Beide morgen neu gemischt. Warm anziehen müssen sich die Mannen aus Helmbrechts und Münchberg auf jedem Fall. Schon allein deshalb, weil die Hausherren gerne den Gästen die erste Saisonniederlage beibringen und damit ihr eigenes Punktekonto wieder in den Habenbereich führen möchten. Trainer Christian Seiferth wird zusammen mit seinen Schützlingen versuchen, die Heimreise nicht mit leeren Händen anzutreten. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, müssen aber alle alles in die Waagschale werden.
„Um in Auerbach etwas mitnehmen zu können, müssen wir als absolut geschlossene Einheit auftreten. Jeder Mannschaftsteil muss mit voller Konzentration agieren.“
„Ich denke, dass Auerbach mit den zuletzt eingefahrenen Ergebnissen nicht zufrieden ist und deshalb mit allen Mitteln versuchen wird die Punkte in der Oberpfalz zu behalten. Der Druck lastet zumindest mehr auf ihren, als auf unseren Schultern.“ So Christian Seiferth im Vorfeld dieser Begegnung.
0:8 Punkte zum Saisonstart mit zum Teil deutlichen Niederlagen. Das ist die Ausbeute der Handballfrauen der SG Helmbrechts/Münchberg aus den ersten vier Begegnungen, die allesamt gegen Spitzenteams stattfanden. Was dabei auffiel ist die Tatsache, dass in allen Spielen die Schützlinge von Trainer Gerald Wölfel jeweils über 40 Minuten durchaus mitspielten und zu gefallen wussten.
Dann trat das Problem des kleinen Kaders auf und den damit fehlenden und gleichwertigen Auswechselmöglichkeiten. Der Stammsechs, die vor allem bis zum Seitenwechsel mit sehr guten Zwischenständen überzeugte und den Gegnern bis dahin immer Paroli bot, geht dann im weiteren Verlauf meist die Puste aus. Erklärt wird es dadurch, dass die Anfangsformation verständlicherweise mehr Spielzeit erhält und dadurch auch entsprechend gefordert wird . Gegen die Spitzenmannschaften, wie am letzten Samstag den noch verlustpunktfreien Tabellenführer HBC Nürnberg, schwinden dann mit zunehmender Spieldauer die Kräfte.
Wird das am heutigen Samstag erstmals anders? Eine Frage, die sich die SG jederzeit stellen darf, denn heute geht es ab 18:00 Uhr in der Nürnberger 1. FCN-Halle gegen den ebenfalls noch punktlosen 1. FCN Handball. Die Gastgeberinnen stehen mit einem Spiel weniger auf dem vorletzten Rang, die SG ist derzeit aktueller Träger der Roten Laterne.
Für beide Ligarivalen die große Chance, im direkten Aufeinandertreffen die ersten Punkte auf der Habenseite zu verbuchen. Da spricht erst einmal der Heimvorteil für den Club. Doch mit einem Blick auf die bisherigen Spielformulare des 1. FCN fällt auf, dass auch dort nur ein Minikader zur Verfügung stand. Die Leistungsträgerinnen und Torschützinnen sind auch bei den Mittelfranken rar gesät. Torgefährlichkeit geht in erster Linie von Lea Baumgärtner, Sarah von Neunkirchen und Oumaima Harbaoui aus. Auf den ersten Bick könnte man meinen, dass die Norisstädter ähnlich wie die SG konstruiert sind.
Wenig richtige Spielmacherinnen, die die Mitspielerinnen entsprechend einzusetzen versuchen. Bei den Frankenwäldlerinnen hat dies in ähnlicher Form bisher aber immer über fast zwei Drittel der Spielzeit hervorragend geklappt. Auch deshalb, weil Trainer Wölfel mit seinen Mädels immer weiterarbeitet. Nach und nach will man durch intensive Übungsarbeit Gleichwertigkeit in der Truppe herstellen.
Ist im Laufe der Saison der Zeitpunkt gekommen, werden mit Sicherheit die Wechselintervalle kürzer und ein Bruch im Spiel verhindert. Die Mannschaft ist trainingsfleißig und hat für alle Verbesserungsvorschläge nicht nur ein offenes Ohr sondern ist bereit, auch durch harte Arbeit das Gelernte nach und nach auf die Platte zu bringen.
Da steht im Moment die spannende Frage im Raum. Reicht es heute schon, um aus der Noris nicht mit leeren Händen wieder heimzufahren? Das wäre Trainer und Mannschaft zu gönnen. Allein schon deshalb, weil erster Ertrag die intensive Arbeit belohnen würde. Ob die Gastgeber bereit sind, wichtige Punkte in eigener Halle an den Gegner abzugeben, scheint zumindest im Vorfeld fraglich. Zumal beiden Kontrahenten punkten müssen, um nicht auf Dauer im Tabellenkeller zu verbleiben.
Trainer Gerald Wölfel blickt in der Summe zuversichtlich auf diesen Auswärtsauftritt.
„Wenn hoffentlich alle angeschlagenen Spielerinnen bis zum Anpfiff wieder fit sind und wir es schaffen unsere technischen Fehler -speziell in der zweiten Spielhälfte- zu reduzieren, sind wir durchaus in der Lage zwei Punkte in Nürnberg zu holen !!
Der Gesamtspielplan der SG-Teams an diesem Wochenende
Samstag 18.10. – Heimspiele in Münchberg
14:30 Uhr männliche D gegen TSV Hof 1861
16:00 Uhr männliche C gegen HG Naila
Samstag 18.10. – Auswärts
15:00 Uhr weibliche D beim HSV Hochfranken
18:00 Uhr Damen beim 1.FC Nürnberg Handball
Sonntag 19.10. – Auswärts
13:00 Uhr weibliche C beim TSV Haunstetten
16:30 Uhr Herren bei der SG Auerbach/Pegnitz
17:00 Uhr Damen 2 beim TV Gefrees
19:00 Uhr Herren 2 beim TV Gefrees