Mit neu aufgestelltem Team in die Saison 2023/2024, zudem noch in der Phase der Feinabstimmung. Das nahm die SG im Gepäck mit nach Unterfranken zu einem nicht nur eminent heimstarken Gastgeber, sondern zu einer Mannschaft, die den Schwung aus der Endphase der Vorsaison und den in der Relegation noch gesicherten Klassenerhalt anscheinend in die neue Spielzeit mit rüberretten konnte.

Auf dem ersten Blick ein 50:50-Spiel und das wurde es von Beginn an. Was bringt Spiel eins nach Christian Peetz, Jan Lad und Vit Kalas? Eine Frage, die im SG-Lager so ab und an im Vorfeld auftauchte. Doch die Zusammenstellung der neuen Truppe hat durchaus Potential. Das zeigten die Gäste von Beginn an und setzten durch einen von sieben sicher verwandelten Strafwürfen durch Christoph Bär und einen Treffer durch Julian Merz gleich Zeichen. 0:2 nach 4:25 Minuten. Kurz zuvor zudem noch die Rote Karte gegen den Marktstefter Linus Reuthal, mit der die Schiedsrichter ein Zeichen setzen wollten.

Eine Momentaufnahme, die zwar noch bis zum 1:3 Bestand hatte, doch danach fanden auch die Hausherren immer mehr Gefallen an dieser Begegnung. Durch einem Doppelschlag von Tim Etzelmüller drehte Marktsteft mit 6:4 erstmals das Geschehen auf seine Seite. Von da an wurde es eine Partie, die sich jederzeit auf Augenhöhe abspielte. Aus SG-Sicht mal mit einem Treffer vorne, mal mit einem hinten.

Das ganze Hin- und Her pendelte sich auf diesem Niveau bis zum Seitenwechsel ein. Verdiente 15:14-Pausenführung für Marktsteft? Wenn überhaupt, dann nur deshalb, weil die Gastgeber einfach die Gästefehler gnadenlos für sich nutzten.

Die Frankenwäldler ließen in etlichen Phasen einiges liegen. Im Gegenzug bekam die SG-Abwehr die Rückraumkanoniere Franz-Xaver Hetterich (10 Treffer) und Christoph Wendel (9) einfach nicht unter Kontrolle. Auch können die beiden Gästekeeper Lukas Hurt und Simon Biller bei diesen Distanzwürfen nicht immer von Fehlern frei gesprochen werden.

Das ist eigentlich auch schon die Krux aus Gästesicht. Die spielerischen guten Momente wurde jederzeit in die Partie eingebracht. Auch stand eine homogene Abwehr, hinter der die beiden Torhüter immer wieder gute Paraden einstreuten. Es ging deshalb bei den Gastgebern wenig über den Kreis und ebenso wenig über die Außen. Den Kitzinger Vorortlern blieb fast einzig nur die Lösung aus der zweiten Reihe. Diese nutzten sie dann aber auch mit tatkräftiger Gästeunterstützung immer wieder zu wichtigen Treffern.

Knapper Pausenstand, nichts entschieden. So gingen beide Kontrahenten in die zweiten dreißig Minuten, deren Verlauf nahezu ein Spiegelbild des ersten Abschnitts werden sollte. Weiter munter hin und her war die Devise. Führung, Gleichstand und Rückstand wechselten einander weiterhin ab. Bis zur 50. Minute beim Stande von 23:23. Danach streute die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg den einen oder anderen technischen Fehler zu viel ein.

Da nahm auch die Torfolge plötzlich einen anderen, weil entscheidenden Verlauf. Über 25:23, 26:24 bis zum 29:27 hielt Marktsteft die Zweitoreführung. Ein verwandelter Strafwurf zum 29:28 und damit nochmals einen Funken Hoffnung auf SG-Seite. Der Doppelschlag durch Sebastian Seitz und Dennis Schmidt brachte beim 31:28 nach 59:07 Minuten die vorzeitige Entscheidung.

Am Ende stand auf SG-Seite das, was man eigentlich unbedingt vermeiden wollte. Die Heimfahrt mit leeren Händen.

Trainer Christian Seiferth zeigte sich mit dem Gesamteindruck seiner Mannschaft dennoch nicht unzufrieden. Er unterstrich aber bzw. hob deutlich hervor: „Wir haben einfach 5, 6, 7 Fehler zu viel gemacht. Zudem kassierten wir 19 Treffer aus dem Rückraum, was uns eigentlich so nicht passieren darf.“

Damit sind aber auch schon die Ansatzpunkte zur Verbesserung genannt, um dies dann am kommenden Samstag ab 19:45 Uhr in der Helmbrechtser Göbelhalle gegen den verlustpunktfreien Neuling und Tabellenführer SG Auerbach/Pegnitz erfolgreicher aufs Parkett zu bringen.

TV Marktsteft – SG Helmbrechts/Münchberg 32:30 (15:14)

SG H/M: Hurt, Biller (Tor); Panzer (1), Silas Pritschet, Zach (3), Aust, Reif (4), Bär (7/7), Fort (2), Merz (3), Troßmann, Roßner (1), Jakob Pritschet (7), Heinrich (2).

Schiedsrichter: Baucke (Coburg); Dams (Hochfranken)

Zuschauer: 250

Zeitstrafen: 5; 4.

Rote Karte: Linus Reuthal (TVM) in der 5. Minute wegen Foulspiel

Siebenmeter: 2/1; 8/7.

Spielfilm: 0:2, 3:3, 6:4, 8:9, 10:12, 13:14, 15:14 (HZ); 18:16, 19:20, 20:22, 25:23, 27:25, 29:27, 31:28, 32:30.